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Sportliche Gegensätze beim "Spiel der Woche"

FC Stern hofft auf Aufstieg, Forstinning muss weiterkämpfen

Nieselregen und widrigen Temperaturen zum Trotz fanden sich knapp 200 Zuschauer auf der Bezirkssportanlage an der Feldbergstraße in Trudering ein. Der FC Stern empfing den VfB Forstinning. Im Vorjahr noch ein Duell um den Aufstieg, waren die sportlichen Voraussetzungen in dieser Saison völlig anders.

Stern befindet sich auch in diesem Jahr im Aufstiegsrennen, kämpft hinter dem bereits enteilten Tabellenführer aus Dornach um Tabellenplatz zwei, der am Saisonende zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt. In dieser scheiterte im Vorjahr der VfB Forstinning denkbar knapp, nachdem in der Liga der direkte Aufstieg verpasst wurde. Nach dem Abgang von Torjäger Arben Plana zum TSV Ottobrunn tun sich die Forstinninger in der Liga schwer und liegen auf einem Abstiegsplatz. Entsprechend emotional gestaltete sich das „Spiel der Woche“, wobei zu keiner Zeit ein Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften zu erkennen war. In diesem Spiel auf Augenhöhe fielen im ersten Durchgang keine Tore, gleichwohl sahen die Zuschauer ein torloses Unentschieden der besseren Art. „Ein Kreisliga-Spiel auf hohem Niveau“ urteilte dementsprechend auch BFV-Funktionär Bernhard Slawinski. Kurz nach dem Seitenwechsel traf Simon Pleninger zur insgesamt verdienten Führung für Forstinning, doch Stern bewies Moral und kämpfte sich zurück. Der an diesem Tag herausragende Nicolas Frerichs traf innerhalb von fünf Minuten doppelt und drehte das Spiel im Alleingang. Die Gastgeber hielten den knappen Sieg bis zum Schlusspfiff durch Schiedsrichter Lorenz Haidinger und lassen damit die noch bestehende Hoffnung auf den Aufstieg in die Bezirksliga leben. Für Forstinning wird es dagegen immer enger, der Mannschaft von Trainer Andreas Koch droht der Abstieg in die Kreisliga.

Gegner Respekt gezollt

„Unglaublich, dass eine solche Mannschaft um den Klassenerhalt kämpft“, zollte Stern-Trainer Helmut Matkowitz nach Spielende dem Gegner Respekt. „Insgesamt war es ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem wir als glücklicher Sieger hervorgegangen sind. Wir haben jetzt weiter einen kleinen Strohhalm, den wir ergreifen wollen. Den Forstinningern wünsche ich viel Glück und hoffe, dass diese starke Mannschaft der Kreisliga erhalten bleibt.“ Forstinnings Coach Koch zeigte sich bei der Pressekonferenz in der Truderinger Vereinsgaststätte gefasst, nachdem er seinen Emotionen kurz nach Spielende freien Lauf ließ und sich über zwei diskutable Elfmetersituationen ärgerte. „Glückwunsch an den FC Stern. Wir haben heute ein gutes Spiel gezeigt, aber letztlich zu viele Kontermöglichkeiten ungenutzt zu lassen.“ Wie beim „Spiel der Woche“ üblich, hatten beide Trainer nach Spielende die Aufgabe, jeweils aus der gegnerischen Mannschaft den „Man of the Match“ zu bestimmen. Forstinnings Coach Koch entschied sich für Sterns Spielmacher Hannes Ströhl, Helmut Matkowitz wählte den Gästetorschützen Simon Pleninger.

Faire Spielgestalter

„Das war heute ein gutes Kreisliga-Spiel mit einem starken Gegner“, analysierte Sterns Ströhl nach dem Match. „Es ist natürlich toll für uns, ein Spiel in diesem Rahmen austragen zu können. Fairplay bedeutet für mich, bei allem Wettkampf immer Respekt zum Gegenspieler zu haben und den Sportgeist aufrecht zu erhalten.“ Ströhl spielt seit der Jugend beim FC Stern. „Es zeichnet unsere Mannschaft aus, dass viele unserer Spieler schon seit frühen Jugendjahren bei diesem Verein spielen“, so Ströhl. „Ich selbst bin seit der D-Jugend hier, wir sind über die Jahre zusammengewachsen und eine echte Einheit.“ Während der Pressekonferenz empfing die B-Jugend in der Bezirksoberliga den SV Wacker Burghausen und festigte durch einen 3:0-Heimsieg den zweiten Tabellenplatz. „Der FC Stern leistet eine hervorragende Jugendarbeit“, so Ströhl. „Als immer noch relativ kleiner Verein spielen unsere A- und B-Junioren in hohen Ligen. Von diesen Spielen profitiert natürlich auch die erste Herrenmannschaft.“ Forstinnings „Man of the Match“ war im Gegensatz zu Ströhl naturgemäß weniger euphorisch. „Wir haben das Spiel über die gesamte Zeit ausgeglichen gestaltet und hatten gute Chancen“, erklärte der Schütze der 1:0-Führung. „Ich selbst bin seit Saisonbeginn bei Forstinning. Meine Fairplay-Devise ist, dem Gegner mit Respekt gegenüberzutreten und stets fair und sportlich zu spielen.“ Als Preis gab es jeweils zwei Tickets für das GOP-Variete-Theater in München, gesponsert von den Münchner Wochenanzeigern.

Kommende Spiele

Der FC Stern hat nun zwei Auswärtsspiele vor sich. Maifeiertag ging es zum SV Waldperlach (Spiel war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet), am heutigen Samstag muss die Mannschaft zum TSV Moosach bei Grafing. Forstinning hingegen tritt zwei Mal zu Hause an (gegen den FC Unterföhring am 1. Mai und den TSV Waldtrudering am Sonntag, 4. Mai) und hofft, am Ende doch noch den Kopf aus der Schlinge ziehen zu können. Eines ist sicher: Ein Abstieg des VfB wäre nicht nur sportlich ein herber Verlust für die Münchner Kreisliga.

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