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Spiele mit Bewegung statt Lesezwang

Leseförderung LESIX arbeitet mit originellen Methoden

Die Pädagogin Maike Surminski hat die Leseförderung LESIX entwickelt. Hier gibt es keine Lerngruppe, keine festen Lernziele und überhaupt gar nichts, was an Schule erinnert. Seit 2013 bietet Surminski LESIX im Kreisjugendring München-Stadt an und fördert so Kinder mit Leseschwierigkeiten.

„ Komm, wir lesen ein Buch - damit ernten sie bei Kindern mit Leseschwierigkeiten selten Begeisterung“, erläutert LESIX-Projektleiterin Maike Surminski. „Aber Lust auf Spielen und Bewegung haben alle. Meine Beobachtung ist: Alle Versuche, den Kindern etwas vorzulesen, werden zwar von ihnen wahrgenommen, aber auch mehr oder weniger freundlich abgelehnt oder ignoriert. Erst als ich aufhörte, die Kinder zum Lesen animieren zu wollen, geschah etwas. Ich bot ihnen Spiele mit Bewegung und vielen Sinneswahrnehmungen an, das bot den Kindern viele Anlässe zu sprechen und sich mit Sprache auszutauschen. Da begannen die Kinder von ganz allein, lesen, schreiben, sprechen, diskutieren und mit Sprache spielen zu wollen.“

Daher werfen sich die Kinder zum Beispiel gegenseitig den Ball zu und rufen dabei neue Vokabeln. Sie erzählen sich Geschichten mit Fingerpuppen, jonglieren oder probieren neue Fadenspiele aus, bei denen ein langer Faden zu immer neuen Mustern um die Finger gewickelt wird. Was das mit Lesen zu tun hat? „Ganz einfach“, sagt Surminski, „sie sind neugierig auf neue Varianten und schauen dazu in unser Fadenspielbuch, dabei lesen sie aus eigenem Antrieb. Und ganz nebenbei regen die Handbewegungen das Sprachzentrum im Gehirn an!“

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