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Spektakuläres am Himmel

Volkssternwarte gibt Tipps zu Beobachtungen ab 5. Dezember

Drei spektakuläre Himmelsereignisse stehen im Dezember an. (Bild: Stellarium)

Die allabendlich von Montag bis Freitag stattfindende Abendführungen "Münchner Sternstunden" in der Volkssternwarte sind zwar bis Jahresende schon ausgebucht. Drei Himmels-Highlights im Dezember lassen sich aber auch bequem von zu Hause aus, freiäugig oder allenfalls mit einem Feldstecher ausgestattet, bei klarem Himmel verfolgen.

Uranus wird "überfahren"

Nicht nur durch die endlich erfolgreich gestartete Artemis-1-MIssion steht der Mond im Dezember im Fokus: Am Montag, 5. Dezember, und am Donnerstag, 8. Dezember, macht er durch zwei seltene Planetenbedeckungen auf sich aufmerksam. Uranus wird am 5. Dezember vom Mond zwischen etwa halb sechs und halb sieben Uhr abends "überfahren". "Natürlich nur scheinbar, denn Uranus ist zwanzigmal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde, und das Licht des blaugrünen Eisriesen braucht über zweieinhalb Stunden aus den Tiefen des Sonnensystems bis zu uns", teilt die Volkssternwarte mit. Vom Mond benötigt das Licht oder ein Funksignal von Artemis nur 1,3 Sekunden. Je nach Wetterprognose plant die Volkssternwarte ggf. eine Sonderveranstaltung, um das Ereignis gemeinsam live an den großen Teleskopen zu verfolgen. Aktuelle Informationen gibt es unter www.sternwarte-muenchen.de. Beobachten lässt es sich aber auch schon mit einem kleinen Feldstecher vom heimischen Balkon aus.

Schimmernder Lichtpunkt

Trotz seiner späten Entdeckung erst im 18. Jahrhundert ist Uranus an sich hell genug, um ihn mit bloßem Auge zu sehen, wenn die Nacht perfekt dunkel ist und man weiß, wo er steht. Mit dem hellen, fast vollen Mond direkt an seiner Seite wird es durch den Kontrast jedoch zu einer gewissen Herausforderung. Am besten beginnt man die Beobachtung ab 17 Uhr. Eindrucksvoll lässt sich die Mondbewegung und -annäherung an den leicht türkisfarben schimmernden Lichtpunkt erkennen bis zur Bedeckung um kurz nach 17.30 Uhr (die genaue Zeit hängt vom Beobachtungsort ab). Um Uranus als kleines Planetenscheibchen zu erahnen braucht man allerdings mindestens ein kleines Teleskop. Nach knapp einer Stunde, wenige Minuten vor 18.30 Uhr, taucht Uranus unversehrt auf der anderen (beleuchteten) Mondseite wieder auf.

Der Mars ist an der Reihe

Am 8. Dezember gegen sechs Uhr früh wiederholt sich der Vorgang mit dem roten Planeten: der Mond scheint den Mars zu überrollen. Wiederum rund eine Stunde später taucht Mars am anderen Mondrand wieder auf. Eine Besonderheit ist, dass just am 8. Dezember nicht nur Vollmond ist, sondern Mars in Opposition steht, d.h. er steht der Sonne von der Erde aus gesehen genau gegenüber und ist daher die ganze Nacht über zu sehen und der Erde in diesen Tagen und Wochen auch besonders nah, so dass sich Details auf der Marsoberfläche wie die Nordpolar-Eiskappe im Teleskop jetzt gut beobachten lassen.

"Ertrinkende" Schnuppen

Das dritte astronomische Highlight im Dezember, das sich auch gut ohne optische Hilfsmittel von überall aus genießen lässt, ist der Sternschnuppenstrom der Geminiden, der - wie es der Name verrät - scheinbar aus Richtung des Sternbilds Zwillinge kommt und seinen Höhepunkt zur Monatsmitte erreicht. Auch in den Tagen davor "regnet" es Schnuppen, doch "ertrinken" diese im hellen Vollmondlicht. Die Meteore sind vergleichsweise langsam, dafür oft sehr hell. Zum Maximum sind über 100 Sternschnuppen pro Stunde möglich - und sichtbar, sofern sie sich gegen das Mondlicht durchsetzen können.

Jetzt schon für Januar buchen

Von Samstag, 24. Dezember, bis Sonntag, 1. Januar, ist die Volkssternwarte geschlossen. Für Mars-Beobachtungen wird empfohlen, schon jetzt einen Abendführungstermin im Januar zu buchen.

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