Frühestens um halb zwei. Also: richtig spät. Ein echtes spätes Frühstück ist nicht zufällig spät, sondern absichtlich. Es ist was für Tagträumer, Müßiggänger, Luftikusse – und Verliebte. Eine seltene Form von Kontemplation, ein letzter Luxus in einer durchgetakteten Welt, immer mit einem Hauch „Das tut man nicht“ drum herum.
Genauso selten ist, dass jemand mit Ende 40 noch mal was völlig Neues macht. Stefan Noelle, viele Jahre Kopf des Duos „Unsere Lieblinge“ und als vielbeschäftigter Schlagwerker zuletzt mit „Tarab“ im Dezember in der Pasinger Fabrik, hat vor kurzem noch den Sprung zum Songwriter gewagt. Und das Publikum liebt ihn dafür. Für seine poetischen, sprachverliebten deutschen Texte, den feinen Humor. Für seine Melodien, die im Ohr bleiben. Am Dienstag, 3. Februar, um 20 Uhr ist er erneut hier zu Gast.
Für Stefan Noelle wird dieser Abend in Pasing übrigens echt speziell, denn die Inspiration für einige Songs reicht bis in die Zeit zurück, als er hier selbst die Schulbank drückte. Man schaute „Krieg der Sterne“ im Pa-Li und verpendelte die Jahre von 14 bis 19 zwischen der Uhr am Bahnhofsplatz, der Teestube in der Paosostraße, dem Schweizerhof, dem Freizeitheim und den gerade aufgelassenen „Ritter-Werken“. Nostalgisch wird es deswegen aber trotzdem nicht. Garantiert. www.stefan-noelle.de
Gäste: Georg Alkofer, Telecaster; Max Braun, Bassklarinette/Flöte.