Schwer krank und zuhause
Intensive Palliativversorgung: Schulterschluss der Anbieter
Menschen mit lebensverkürzenden Erkrankungen, mit und ohne COVID-19-Infektion, brauchen gerade in diesen Zeiten eine adäquate Palliativversorgung, zu Hause sowie in Einrichtungen der stationären Alten- und Eingliederungshilfe. Deswegen setzt sich die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) in Zeiten der COVID-19-Pandemie noch intensiver für eine gute Symptomkontrolle zu Hause ein.
Große Herausforderungen
Die COVID-19-Krise stellt das Gesundheitssystem in allen Bereichen vor große Herausforderungen. Alles ist auf die Behandlung von Menschen mit COVID-19-Infektionen ausgerichtet, die Sorge vor schneller Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 ist allseits sehr groß. Als Teams der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in Stadt und Landkreis München und Landkreis Ebersberg sind die Mitarbeiter allerdings in Sorge um das Wohl der Menschen mit fortschreitenden, unheilbaren und zum Tode führenden Erkrankungen, die zu Hause oder in stationären Einrichtungen der Alten- und Eingliederungshilfe wohnen und dort auch bis zum Schluss bleiben wollen. Sie brauchen eine umfassende Palliativversorgung. Besonders Menschen in dieser Lebenssituation, die zusätzlich an einer COVID-19-Infektion erkranken, benötigen erfahrene Unterstützung, um Symptome wie Atemnot, Angst und Schmerzen gut lindern zu können. Insbesondere die Palliativversorgung hochbetagter Patienten in Einrichtungen der stationären Altenhilfe ist aktuell nur fraglich sichergestellt und wird, trotz aller positiven Ausweitungen intensivmedizinischer Behandlungsoptionen in den Krankenhäusern, unausweichlich von großer Bedeutung sein. Denn gerade für diese Patientengruppen ist häufig eine Einweisung ins Krankenhaus oder gar eine Intensivstation bei COVID-19-Infektion nicht (mehr) erwünscht und oft auch nicht mehr indiziert, da trotz aller Bemühungen der Therapieerfolg ausbleiben und der Patient versterben würde.
Rufbereitschaft am Wochenende
Deshalb betonen alle SAPV-Teams, dass sie noch intensiver für betroffene Menschen und deren Angehörigen zur Mitbehandlung zu Hause oder in Einrichtungen der stationären Altenhilfe zur Verfügung stehen. Durch einen Schulterschluss aller Münchener SAPV-Teams und einer neu eingerichteten gemeinsamen Wochenendrufbereitschaft, wird es nun möglich sein, dass der ärztliche Bereitschaftsdienst oder die Notärzte auch am Wochenende Unterstützung in der palliativmedizinischen Versorgung von COVID-19 erkrankten Patienten bekommen. Damit soll das Ziel erreicht werden, dass bei Vorliegen einer schweren Symptomlast durch die COVID-19-Erkrankung und dem besprochenen Therapieziel der Leidenslinderung und palliativen Versorgung, auch am Wochenende eine Krankenhauseinweisung vermieden werden kann, wenn dies von den Patienten so gewünscht wird.
Die Schutzmaßnahmen vor Ansteckung und Übertragung entsprechen den etablierten Maßnahmen aus dem Krankenhaus. Die Mitarbeiter der Teams kommen zu Hausbesuchen immer mit Mund-Nasen-Schutz und Handschuhen. Liegt ein Verdacht auf oder eine bestätigte COVID-19-Infektion vor, kommen sie in persönlicher Schutzausrüstung (Schutzanzug/-kittel, FFP2/3-Maske, Gesichtsschutz, Handschuhen), um das Risiko der Übertragung zu verringern. Die SAPV betreut Menschen mit schwerer Symptomlast, einer unheilbaren, weit fortgeschrittenen und zum Tode führenden Erkrankung zu Hause sowie im Pflegeheim und wird über den behandelnden Haus- oder Facharzt verordnet. "Gerade in diesen Zeiten ist es uns besonders wichtig, dass das Ziel, die palliativ versorgten Patienten so zu behandeln wie sie das wollen, nicht aus dem Blick gerät. Das schließt den Ort der Behandlung in besonderem Maße mit ein", heißt es von den SAPV-Teams.
Kontakte
Die SAPV-Teams für das Stadtgebiet München:
Ambulantes Team des Christophorus Hospiz Vereins: Tel. (089) 130787-61, Mail: ambulant@chv.org;
SAPV des Hospizdienstes Da Sein: Tel. (089) 124705130, Mail: sapv@hospiz-da-sein.de;
SAPV-Team der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin, LMU Klinikum München: Tel. (089) 440055570, Mail: sapv@med.uni-muenchen.de;
SAPV-Team der Barmherzigen Brüder: Tel. (089) 1797-2931, Mail: SAPV@barmherzige-muenchen.de;
Für das westliche Stadtgebiet, Landkreis München (Neuried, Planegg, Gräfelfing) und im Landkreis Starnberg (Krailling, Gauting, Starnberg, Berg):
SAPV-Team München West: Tel. (089) 215511244, Mail: info@ptm-west.de;
Für den restlichen Landkreis München und Landkreis Ebersberg:
SAPV des Caritas-Zentrums für Ambulante Hospiz- und PalliativVersorgung: Tel. (089) 61397170, Mail: zahpv@caritasmuenchen.de.
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