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Schuljahr 2021/22: Sozial benachteiligte Kinder schon wieder abgehängt

Deutsche Lebensbrücke bittet dringend um Spenden für Lernhilfen

Die Deutsche Lebensbrücke will mit Lern-Tablets Schülern helfen, in der Corona-Zeit entstandene Lücken zu schließen. (Bild: Deutsche Lebensbrücke)

„Laura, aufstehen, Schule!“ Die Ferien haben zwar längst begonnen, aber Laura geht trotzdem jeden Tag in den Unterricht. Eine Woche zu Ferienbeginn und eine am Ende. „Gemeinsam Brücken bauen“ heißt das Förderprogramm, das der Freistaat für Schüler wie Laura anbietet. Denn das Mädchen hat coronabedingt große Lernlücken.

Eine enge Wohnung, zwei kleine Geschwister, kein Platz zum Lernen, kein Computer, auf dem die Lernsoftware läuft – und keine Unterstützung durch mit der ganzen Situation finanziell und psychisch überforderte Eltern. Rund ein Drittel aller Grundschüler hinkt durch Lockdown und Homeschooling im Lernstoff meilenweit hinterher. Kinder wie Laura, aus finanziell und sozial benachteiligten Familien, sind besonders betroffen. Sie haben praktisch keine Chance, die Lerndefizite jemals wieder aufzuholen.

Ohne Tablet kein Lernprogramm

„Auch wenn im letzten Schuljahr niemand sitzengeblieben ist: Diese Kinder müssen das Versäumte unbedingt aufarbeiten“, erklärt Petra Windisch de Lates, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke. Durch das Förderprogramm erhält Laura zwar die Möglichkeit, zwei Wochen lang Lernstoff nachzuholen. Wie effektiv diese Lernförderung ist, hängt allerdings davon ab, ob sie überhaupt die Grundvoraussetzungen hat, um mit den angebotenen Lernprogrammen zu arbeiten. „Ohne digitale Hilfsmittel, sprich Lern-Tablets, können Kinder wie Laura die Aufgaben nämlich gar nicht schaffen. Nicht in den Ferien – und auch nicht im neuen Schuljahr.“

Und weil Staat und Kommune die Schulen immer noch nicht ausreichend mit diesen wichtigen Lern-Tablets ausgestattet haben, werden ausgerechnet Kinder aus armen Familien schon wieder abgehängt. „Das ist eine Katastrophe, denn egal, ob es im Herbst Präsenz- oder Wechselunterricht oder wieder Homeschooling geben wird: Das computergestützte Lernen wird wesentlicher Bestandteil des Unterrichts bleiben.

Laura und viele andere finanziell und sozial benachteiligte Kinder haben aber noch ein weiteres Problem: Sie können mit so einem technischen Gerät und der Lernsoftware gar nicht umgehen und müssen erst einmal angeleitet werden! Wie soll das gehen, wenn keine Lern-Tablets zur Verfügung stehen? Deshalb bittet die private Hilfsorganisation im Namen der Schüler und Lehrkräfte dringend um Spenden, um möglichst vielen Kindern dabei zu helfen, die Herausforderungen zu bewältigen, vor denen sie im neuen Schuljahr stehen werden.

Tablets gegen den Corona-Rückstand

Seit rund 10 Jahren unterhält die Deutsche Lebensbrücke Frühstücksklubs in mehreren deutschen Städten, einige in München. Dort erhalten pro Schule ca. 40 Kinder, die morgens hungrig in den Unterricht kommen, ein gesundes und reichhaltiges Frühstück. „Die Eltern können sich in der Früh nicht um ihre Kinder kümmern, aus den unterschiedlichsten Gründen. Viele von ihnen sind schon oder noch bei der Arbeit. Im Frühstücksklub bekommen die Kinder nicht nur ihr Lieblingsfrühstück, sondern sie essen zusammen mit ihren Freundinnen und Freunden. Viele von ihnen erleben hier ein soziales Miteinander, das ihnen zu Hause fremd ist. Selbst unter erschwerten Coronabedingungen haben alle Kinder wenigstens ein Frühstück to go bekommen. Sie sollen nicht doppelt ‚bestraft‘ werden“, erklärt Petra Windisch de Lates.

Ihre Spende macht den Unterschied

Im letzten Schuljahr hat die Deutsche Lebensbrücke ‚ihren‘ Schulen schon 40 Tablet-Computer gespendet. „Aber die reichen hinten und vorne nicht, wenn die Lehrkräfte alle Kinder mit großen Corona-Lernlücken für das neue Schuljahr fit machen wollen“, weiß Petra Windisch de Lates. „Natürlich lassen sich Lernlücken nicht per Knopfdruck schließen, aber wir können die Voraussetzungen optimieren, damit auch diese Kinder die Chance haben, das neue Schuljahr erfolgreich zu durchlaufen. Deshalb bitten wir um Ihre Unterstützung. Helfen Sie uns dabei, den Grundschulkindern zu helfen, ihre Lernlücken zu schließen. Es wäre so wichtig, dass schon in der letzten Ferienwoche wenigstens alle Frühstücksklub-Kinder, die am Förderprogramm teilnehmen, mit einem Lern-Tablet ausgestattet werden können. Ein solches Lern-Tablet kostet ca. 120 Euro. Je mehr Spenden wir erhalten, desto mehr Kindern können wir helfen, den Corona-Rückstand aufzuholen. Bitte, helfen Sie mit!“

So einfach können Sie spenden

Spendenkonto Deutsche Lebensbrücke

IBAN: DE47 7008 0000 0321 7000 00

Stichwort: Corona-Lernhilfe

Geben statt Reden

Die Deutsche Lebensbrücke ist eine humanitäre Hilfsorganisation. Sie unterstützt seit über 30 Jahren bedürftige und kranke Kinder und ihre Familien in Deutschland und weltweit und finanziert ihre Projekte ausschließlich aus Spendengeldern. Vorstandsvorsitzende Petra Windisch de Lates: “Unser Motto: Geben statt Reden. Wo Wege fehlen, schlagen wir Brücken."

Info: Deutsche Lebensbrücke, Büro München, Dachauer Str. 278, 80992 München, Tel. 089-791 99859 www.lebensbruecke.de.


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