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Giftköderfund - was nun?

Immer wieder werden gefährliche Giftköder gefunden. (Bild: Archivbild der Polizei)

Hunde können in den seltesten Fällen widerstehen, wenn sie irgendwo am Wegesrand oder in einer Grünanlage etwas Fressbares finden – seien es Brotreste, Wurststücke oder achtlos weggeworfene Papiertüten und Kartons, in denen sich noch die letzten Hinterlassenschaften einer Mahlzeit befinden. Hundehasser machen sich diese Fress-Leidenschaft zu nutze, um den Tieren zu schaden und ihren Tod herbeizuführen.

"Leider ist es traurige Wirklichkeit, dass die Anzahl von Giftködern und Ködern mit darin versteckten Rassierklingen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat", sagt Judith Brettmeister vom Tierschutzverein München. In den letzten Wochen waren es vor allem Meldungen aus Bogenhausen, Hartmannshofen, Langwied und Allach, aber auch aus dem Landkreis Dachau und aus Wartaweil am Ammersee, die Hundehalter verstörten und sie zu erhöhter Wachsamkeit aufriefen.

Achtsam sein

"Der Schutz der Tiere ist in unsere Verfassung aufgenommen", erklärt Judith Brettmeister. "Wer einen Hund gezielt vergiftet oder verletzt, begeht eine Straftat, für die man eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren erhalten kann. Deshalb, so rät sie, sollten Hundefreunde auf alle Fälle eine Anzeige bei der Polizei erstatten, wenn sie einen Köder finden. Der Köder sollte eingepackt und als Beweismittel zur Dienststelle gebracht werden.

"Achten Sie darauf, dass Ihre Fellnasen keine verdächtigen Wurststückchen oder sonstige Gegenstände aufnehmen. Wenn Ihr Tier schon etwas von dem Köder gefressen hat, sollten Sie so schnell wie möglich zum Tierarzt oder in die nächste Tierklinik fahren", betont die Sprecherin des Tierschutzvereins. "Je schneller der vergiftete Hund in professionellen Händen ist, desto besser sind seine Überlebenschancen. Wenn eine Entgiftung schnell greift, so ist auch die Gefahr von Organschäden geringer."

Auch kleine Kinder seien durch Giftköder oder Köder mit Glassplittern und Rasierklingen gefährdet, fügt Brettmeister hinzu, denn auch sie neigten in einem gewissen Alter dazu, alles in den Mund zu nehmen.

Infos und Ratgeber

Im Internet gibt es inzwischen Seiten, auf denen Giftköderfunde veröffentlicht werden. Für den Großraum München findet man Infos zu verdächtigen Funden unter https://www.facebook.com/giftwarnung.hund.muenchen/?fref=ts bzw. https://www.facebook.com/MuenchnerGiftkoederAlarm/?fref=ts.

Einen nützlichen Ratgeber zum Thema "Giftköder – Identifikation, Erste-Hilfe, Prävention" hat der Tierfutterhersteller Josera zusammengestellt. Das 20-seitige E-Book kann kostenlos unter https://www.tierschutzverein-muenchen.de/ratgeber-tiere/hunde/giftkoeder-infos-und-verhaltenstipps.html heruntergeladen werden.


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