Schiedsrichter zaubern in der Halle
30. Oberbayerischen Schiedsrichter-Hallenmeisterschaften
Bei den 30. oberbayerischen Schiedsrichter-Hallenmeisterschaften bewiesen die Unparteiischen, dass sie auch Fußball spielen können. 14 Schiedsrichtergruppen kämpften in der Reichertshausener Ilmtalhalle um den begehrten „Max-Klauser-Cup“, benannt nach dem ehemaligen Bezirks-Schiedsrichterobmann, der das Turnier einst ins Leben gerufen hatte. Mit dabei nach langjähriger Abstinenz waren diesmal auch die Münchner Schiedsrichter, die allerdings Lehrgeld bezahlen mussten.
Schon vor dem Turnier gab es für Sandrino Bust, Mannschaftsverantwortlicher der SR-Gruppe München Süd, nur eine Devise. „In erster Linie wollen wir bei diesem Turnier Spaß haben und uns als Einheit präsentieren“, so Bust. „Und nach Möglichkeit sollten wir nicht Letzter werden.“ Diesen Wunsch erfüllte ihm seine Mannschaft allerdings nicht. Zwei Unentschieden in der Vorrunde bei vier Niederlagen – das neu zusammengewürfelte Team musste bei der Turnierpremiere einstecken. Respekt verdiente sich die Mannschaft beim Spiel gegen den späteren Halbfinalisten aus Ingolstadt. Gegen die technisch starken Ingolstädter gelang den Münchnern ein verdientes Unentschieden. Ansonsten gab es aber nicht viel zu holen. Auch die SR-Gruppe Ost/Ebersberg musste bereits nach der Vorrunde die Segel streichen. Immerhin gelang im Prestige-“Derby“ gegen die Gruppe Süd ein 2:0-Sieg.
Den Turniersieg holte sich die Freisinger Schiedsrichter-Gruppe. In einem packenden Finale gegen den Titelverteidiger Ruperti ging es ins Strafstoß-Schießen, nachdem den Freisingern in der Schlussminute der 2:2-Ausgleich gelungen war. Bereits in der Vorrunde waren die beiden Mannschaften aufeinander getroffen. Hier gewann Ruperti noch mit 1:0, alles deutete auch im Endspiel auf den erneuten Titelgewinn hin. Doch die Freisinger bewiesen Moral und behielten im Strafstoß-Schießen die Nerven. Mit 5:3 holte sich die Mannschaft am Ende den Titel.
Einziger Münchner Lichtblick in sportlicher Hinsicht war die Gruppe Nord/Dachau. Schon in der Vorrunde deutete die Mannschaft ihre Möglichkeiten an und zog am Ende ins Halbfinale ein. Dort war allerdings gegen die Gruppe Ruperti Schluss. Bei der 0:2-Niederlage gegen den Titelverteidiger hatte Nord/Dachau praktisch keine Chance, auch im Spiel um Platz drei gegen Ingolstadt unterlag die Mannschaft. Nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit musste auch hier ein Strafstoß-Schießen entscheiden, das Ingolstadt mit 5:3 für sich entscheiden konnte.
Beim anschließenden Festabend mit Siegerehrung in Schweitenkirchen bot sich ein äußerst faires Bild. Von Animositäten untereinander war keine Spur, im Gegenteil. Die beiden Finalisten feiertsen sich lautstark. Höhepunkt war die flammende Rede von Max Klauser, dem Namensgeber des Turniers. „Unsere Veranstaltungen kommen eben nicht von der Stange“, betonte er unter stehenden Ovationen. „Hier erleben wir echte Schiedsrichter-Handarbeit.“
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