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Rückgang bei den Dreitürern

Neufahrzeugmarkt zeigt sich insgesamt erhohlt

Des Deutschen liebstes Statussymbol: Im Mai 2017 stieg der Absatz an Neuwagen hierzulande im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,9 Prozent. (Bild: bagal / pixelio.de)

Die europäischen Neufahrzeugmärkte zeigten sich im Mai wieder erholt. Nach Angaben des internationalen Marktbeobachters Jato Dynamics in Limburg lag der Absatz mit 1,4 Millionen verkauften Einheiten um 7,5 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Das ist das beste im Mai erzielte Ergebnis im letzten Jahrzehnt und liegt nur 19.000 Einheiten hinter dem Rekordabsatz vom Mai 2007.

Deutschland war ein bedeutender Treiber des Wachstums; der Absatz stieg um 12,9 Prozent. Italien erzielte ebenfalls ein positives Ergebnis; die Zulassungen nahmen um 7,6 Prozent zu. Italien ist nun Europas zweitgrößter Markt. Andere bedeutende Märkte wie Spanien, Polen, die Niederlande und Österreich verzeichneten alle zweistellige Zuwachsraten.

Trotz des Gesamtwachstums des Marktes ist eine Veränderung bei den Verkäufen der 2-/ 3-türigen Klein- und Kompaktwagen zu erkennen. Insgesamt wurden 7. 800 Einheiten weniger verkauft, das bedeutet einen Rückgang um 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dagegen schafften die 4-/ 5-Türer-Versionen mit 594.300 verkauften Einheiten ein Absatzplus von 5,1 Prozent. Das dürftige Ergebnis der 2-/ 3-türigen Fließheckmodelle ist der Höhepunkt einer längerfristigen Entwicklung, bei der der Absatz an Schrägheckfahrzeugen von 2,45 Millionen im Jahr 2009 auf weniger als eine Million im Jahr 2016 zurückging, seitdem die Hersteller begannen, die 3-Türer aus dem Programm zu streichen.

Das wurde bei der Einführung des neuen VW Polo deutlich, der – obwohl Kleinwagen – nicht mehr als 3-Türer-Version angeboten wird. Der Rückgang an 3-türigen-Fließheckmodellen ist auf ein verändertes Verhalten der europäischen Kunden zurückzuführen, die auch bei kleinen und kompakten Autos immer vernunftorientierter entscheiden.

"Insgesamt ist das Wachstum, angeführt von zweistelligen Zuwachsraten in vielen europäischen Leitmärkten, zurückgekehrt", erläutert Felipe Munoz, Global Automotive Analyst von Jato. „Währenddessen findet eine Veränderung bei den Fließheckmodellen statt. Die Vorstellung des neuen VW Polo im Juni ohne 3-Türer-Version steht symptomatisch für das allgemeine „Aussterben“ 3-türiger-Schrägheckautos. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen, aber der zunehmende Pragmatismus einer vorsichtigen Kundschaft ist ein Hauptfaktor", so Munoz. "Da die Hersteller die 3-Türer – früher Synonym für Sportlichkeit – verstärkt aus dem Programm nehmen, könnten diese bald Geschichte sein.

 

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