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Regelmäßige Checks sind wichtig

Bei Haustieren auf die Zahngesundheit achten

Beläge auf den hinteren oberen Zähnen sind ein Anzeigen dafür, dass es höchste Zeit zum Handeln ist. (Bild: piu700/pixelio.de)

Noch vor zehn, fünfzehn Jahren haben die wenigsten Haustierbesitzer über die Zahngesundheit ihrer Lieblinge nachgedacht. In der Natur putzen Vierbeiner schließlich auch nicht Zähne und haben trotzdem nie Probleme, möchte man meinen. „Aber längst betrachten wir unsere tierischen Begleiter nicht mehr als Nutztiere sondern als Familienmitglieder“, weiß Judith Brettmeister vom Tierschutzverein München. „Mit diesem Imagewandel rückte auch die Tiergesundheit mehr in den Fokus. Dennoch wurden die Zähne lange Zeit noch vernachlässigt. Heute weiß man, wie wichtig gesunde Tierzähne für das gesamte Wohlbefinden des Schützlings sind.“

Damit Hund, Katze, Kaninchen und Co. länger gesund kauen können, hat der Tierschutzverein ein paar Tipps parat, worauf Halter bezüglich der Zahngesundheit achten sollte.

Natürlichen Abrieb fördern

„Ein ausschlaggebender Punkt für die Zahngesundheit ist hochwertiges Futter“, sagt die Tierschützerin. „Eine artgerechte und natürliche Ernährung fördert den natürlichen Zahnabrieb. Wie diese Ernährung bei welchem Tier aussehen sollte, ist jedoch ein sehr weitläufiges Thema, das an dieser Stelle nicht bis ins Detail geklärt werden kann.“

Fest steht jedoch: Hersteller billiger Industriefuttermittel verwenden eine ganze Reihe Zusatzstoffe und günstige Ersatzprodukte, die Tierzähnen oder generell der Tiergesundheit schaden können. Als Beispiel nennt Brettmeister zahnreinigende Kaustangen für Hunde und Katzen: „Um die Produktionskosten zu senken, wird häufig viel Bindegewebe anstelle von hochwertigem Eiweiß verwendet.“ Die Textur der Stangen mag dem Zahnabrieb zwar helfen, „aber die Tiere nehmen durch das Bindegewebe mehr Kalorien zu sich und werden dick.“

Brettmeister rät: „Bei Fragen rund um die artgerechte Ernährung sollte der Tierarzt des Vertrauens gerne und kompetent weiterhelfen können. Er kann Haustierbesitzern sagen, auf welche Inhaltsstoffe beim Futterkauf geachtet werden muss.“

Auf Anzeichen achten

Grundsätzlich sollten neben täglicher Prophylaxe bei jedem Tierarztbesuch die Zähne gleich mitgecheckt werden. „Ein kurzer Blick vom Experten hilft oft schon, um Schlimmeres zu vermeiden“, ist sich Brettmeister sicher. „Wenn es aber zu spät ist, können nur noch medizinische Eingriffe Abhilfe schaffen. Zahnstein bei Hund und Katze kann beispielsweise nur unter Narkose entfernt werden – das kann dann schon teuer werden.“

Vorbeuge sei daher ratsam, meint die Tierschützerin. Grundsätzlich sollten Besitzer auf Anzeichen von Zahnproblemen achten und dabei folgende Punkte täglich checken: Frisst oder kaut das Tier normal oder vermeidet es feste Futterbestandteile? Riecht der Atem unangenehm oder faulig? Speichelt oder blutet das Tier auch dem Maul? Ist das Zahnfleisch um die Zähne gerötet oder blutig? Fehlen bereits Zähne? Sind auf den Zähnen (v.a. hinten an den oberen Zähnen) Beläge zu sehen?

„Können mehrere dieser Fragen mit ‚Ja‘ beantwortet werden, sollte gleich gehandelt und ein Termin beim Tierarzt vereinbart werden. Mit vorbeugenden Maßnahmen und rechtzeitigen Eingriffen ersparen Sie Ihrem Tier garantiert später auftretende Schmerzen."

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