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Pro-Tunnel macht mobil

Bürgerinitiative rief zur Demo an der Landshuter Allee auf

"Jahrelang war der Tunnelbau in München ein Tabuthema. Das ist vorbei", erklärte der Sprecher der Stadtteilinitiative Pro-Landshuter-Allee-Tunnel, Michael Lotterschmid am vergangenen Sonntag vor rund 80 Bürgerinnen und Bürgern, die sich an der Heideckstraße, Ecke Minerviusstraße zur ersten Tunneldemo eingefunden hatten. Ausgerüstet mit Atemschutzmasken und Plakaten auf denen unter anderem "Lärm und Gestank - machen uns krank!" stand, zogen die Teilnehmer auf die Fußgängerbrücke über den Mittleren Ring Richtung Braganzastraße.

Die überparteiliche Initiative hatte sich Anfang dieses Jahres gebildet, um der auch vom Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg seit vielen Jahren geforderten Tunnellösung für die Landshuter Allee Nachdruck zu verleihen.

Geplant war ein Tunnel bereits im Zuge der Olympischen Spiele 1972. Allerdings wurde dann nur die allseits bekannte Minimallösung, die lediglich die Kreuzungen Nymphenburger- und Leonrodstraße inkludiert, verwirklicht. Die Bürgerinitiative fordert nun die komplette Überplanung der gesamten Trasse ab der Donnersberger Brücke bis über die Dachauer Straße hinaus.

Taten gefordert

Man wolle sich nicht wichtig machen, und auch der Stadtrat müsse sich nicht übergangen fühlen. "Aber er soll reagieren!", meinte Lotterschmid. Feinstaubmessungen habe man inzwischen genug. Geändert habe sich nichts. Wenn jemand ein schlüssiges Konzept habe, Staub und Dreck von der Landshuter Allee wegzubekommen, dann soll er es sagen. Ansonsten müssten die Fahrbahnen nach unten verlegt werden.

Die Bürgerinitiative will im März im Theaterzelt "Das Schloss" erneut eine Informationsveranstaltung durchführen, zu der auch der Stadtrat eingeladen werden soll. Dabei soll laut Lotterschmid auch ein Tunnel-Modell präsentiert werden, das eine unterirdische Lösung darstellt. "Wir sind keine Experten, aber wir können anregen", stellte Lotterschmid klar. Und er wandte sich auch ganz klar gegen Aussagen, die ein solches Projekt zugunsten der besseren Versorgung mit Kindertagesstätten verwerfen möchten. "Ich kenne keinen einzigen Kindergarten, der gebaut wurde, weil etwas anderes nicht gebaut wurde." 

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