Noch größere Borkenkäfer-Plage befürchtet
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft aktualisiert Merkblatt
Der warme Wetter mit fast schon sommerlichen Temperaturen in diesem Frühling bereitet Waldbesitzern und Förstern große Sorgen. Wie die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in einer Presserklärung mitteilt, sei es jetzt schon absehbar, dass zum einen die Borkenkäfer-Plage nochmals anwachsen dürfte, zum anderen die Käferbekämpfung durch die Corona-Krise erheblich erschwet sei. Die LWF unterstützt die Forstpraktiker mit aktualisierten Kompakt-Informationen zur Borkenkäferbekämpfung und als Fachberatungsstelle für Holzlagerung.
Reichlich Brutmaterial
Bereits jetzt beginne der Borkenkäfer zu schwärmen und "findet in den örtlich noch großen Schadholzmengen aus den Winterstürmen reichlich geeignetes Brutmaterial. Gleichzeitig stockt der Holzabfluss aus dem Wald, da in der Corona-Krise die Lieferketten zusammengebrochen sind."
"Auch in Zeiten der Ausgangsbeschränkung sind Waldbesitzer gesetzlich verpflichtet, ihren Wald auf Käferbefall zu kontrollieren. Die Kontrolle ist gerade in den nächsten Wochen entscheidend, denn befallene Bäume müssen rasch aufgearbeitet werden, um eine Ausbreitung der Käfer zu verhindern", schreibt die LWF. Das Sturmholz müsse dringend aufgearbeitet werden, heißt es in der Pressemeldung weiter. Durch den erhöhten Brutraum könne die Populationsdichte von Buchdrucker und Kupferstecher, den beiden bedeutendsten Borkenkäfern, die an Fichten vorkommen, weiter zusätzlich stark ansteigen.
Herausforderungen für die Forstwirtschaft
Die Verarbeitung wird allerdings durch die gebotenen Pandemie-Schutzmaßnahmen erschwert, denn einerseits gelte es einen Abstand von mindestens 1,5 Meter zwischen den Arbeitern zu wahren und keinen Körperkontakt herzustellen. Andererseits sei Alleinarbeit bei motormanueller Aufarbeitung nicht zulässig.
Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) hat jetzt im April ein aktualisiertes Merkblatt herausgegeben zum Thema „Borkenkäfer an der Fichte“ mit praxisnahen Informationen zu Befallssuche, Bekämpfungsmaßnahmen und weiterer Vorbeugung. Eine weitere Herausforderung der nächsten Wochen und Monate sei es, das Holz rasch aus den Wäldern zu bringen und waldschützend und werterhaltend zu lagern. Dabei steht Fachberatungsstelle für Holzlagerung der LWF Förstern und Waldbesitzern in allen Fragen der Holzlagerung (Nass- und Trockenlager) beratend zur Seite.
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