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Neue Helfer-App

„Dein Nachbar“ präsentiert neue Anwendung

Thomas Oeben ist Vorsitzender des Vereins „Dein Nachbar“. Mit der neuen App hofft der Verein noch schneller Helfer und Hilfesuchende zusammenbringen zu können. (Bild: kö)

Rund 240 Helfer sind für „Dein Nachbar e.V.“ im Einsatz. Sie begleiten Senioren zum Arzt, tragen die Einkaufstaschen in die Wohnung, unterstützen im Haushalt und bieten damit für Hilfesuchende unverzichtbare und wertvolle Nachbarschafts-Dienste an. Der Verein hat mit seinen meist ehrenamtlichen Helfern ein kostengünstiges Unterstützungsnetzwerk aufgebaut, das auf die Anforderungen der Zeit, vornehmlich den wachsenden Pflegekräftemangel, reagiert. Jetzt soll das Konzept noch effizienter werden und zwar mit neuer App. Wer passt zu wem? – Das soll per Softwareanwendung rasch ermittelt werden. Schnell, unbürokratisch und leicht in der Anwendung werden Helfer und Hilfesuchende „gematcht“. Die Digitalisierung soll Klienten, Helfern wie auch den Organisatoren Vorteile bringen und das Konzept von „Dein Nachbar“ überregional skalierbar machen.

Noch weniger Administration

Laut Prognosen stehen in Zukunft immer mehr Pflegebedürftigen immer weniger Pflegekräfte gegenüber. „Die Lage spitzt sich zu. Auf Pflegebedürftige und deren Angehörige kommt eine enorme Belastung zu. Bis 2030 ist mit einem Mangel von etwa einer halben Million Pflegekräften zu rechnen“, erklärt Thomas Oeben, Vorsitzender des Vereins. Darauf gründete „Dein Nachbar“ seine Idee: Fachkräfte schulen ehrenamtliche Helfer, vermitteln Hilfen und beraten. Jetzt hat sich der Verein eine zeitsparende App entwickeln lassen, um seine Administration schlanker zu machen. Und so funktioniert es: Wer sich bei „Dein Nachbar“ engagieren will, füllt einen Fragenbogen aus, in dem festgehalten wird, welche Hilfen der Ehrenamtliche anbieten möchte, zu welchen Zeiten in der Woche, in welchem geographischen Rahmen und so weiter. Ähnlich werden die Bedarfe der hilfesuchenden Klienten erfasst. Für sie werden Aufträge angelegt, die genau definieren was, zu welchen Zeiten gebraucht wird. Rasch lässt sich ermitteln, welcher Helfer zu welchem Hilfesuchenden geschickt werden kann. Der geeignete Helfer bekommt eine Anfrage, die er per App zu- oder absagt. „Die ewige, endlose Rumtelefoniererei sparen wir uns damit jetzt“, freut sich Thomas Oeben. Den persönlichen Kontakt aber soll die neue Technik nicht ersetzen.

Prozesse optimieren

„Wir kennen jeden Helfer persönlich“, verspricht Thomas Oeben. Vor allem in den Schulungen lerne man die freiwilligen Helfer intensiv kennen. Außerdem verlangt „Dein Nachbar“ von jedem Helfer ein polizeiliches Führungszeugnis und führt überdies Qualitätskontrollen durch. „Dein Nachbar ist keine Internetplattform, wo Menschen vermittelt werden“, stellt Thomas Oeben klar. Mit der aufgerüsteten IT will man aber Prozesse optimieren und modernisieren: „Bei so vielen Helfern ist das einfach eine nützliche Sache.“ Die Helfer sind im Durchschnitt 55 Jahre alt. Mit der neuen App hofft der Verein darauf, noch mehr junge Helfer zu akquirieren. Was aber künftig bleibt wie bisher sind die Angebote, die „Dein Nachbar“ erfolgreich etabliert hat. Dazu gehören die Fachstelle für pflegende Angehörige, die Vermittlung von Ehrenamtlichen oder die Schulungen pflegender Angehöriger im häuslichen Bereich. Derzeit schult der Verein die an der neuen App interessiert Helfer. Und für die nicht Smartphone-Affinen steht auch weiterhin der Telefonkontakt offen. Infos zum Verein bietet die Seite www.deinnachbar.de im Internet.


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