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"Natur und Wald ließen mich wieder Försterskind sein"

Elisabeth Carr, Kulturgestalterin, "KunstRäume am See"

Elisabeth Carr. (Bild: Ulrike Mertz)

Die stark und zugleich still emfundene Freude, voller Dankbarkeit, gipfelte dieses Jahr eines hochsommerlichen Tages auf der ... "Sonnenspitze". Spontan, die Zeit war ja gegeben, machte ich mich einfach so, mitten unter der Woche, auf den Weg in´s "Blaue Land". Alleine wanderte ich auf den Berg, gemächlich. Ich machte Halt, wenn ich Lust dazu hatte, die schlichte Brotzeit schmeckte ausgezeichnet und die Natur, der Wald, ließen mich wieder Försterskind sein. Oben dann, auf der Spitze, schien die Sonne. Es tat sich diese unbeschreibliche, kühne Weite vor dem suchenden und staunenden Auge auf. Diese freie Aussicht auf die schöne Heimat war überwältigend und tröstlich, metaphorisch für alle Sehnsucht und Hoffnung. Aus dem Rucksack holte ich eine kleine Sammlung Hölderlin Gedichte und las von ihm, dem vermeintlich Eingeschlossenen:

 

Aussicht

Der offne Tag ist Menschen hell mit Bilder.

Wenn sich das Grün aus ebner Ferne zeiget,

Noch eh´ des Abends Licht zur Dämmerung sich neiget,

Und Schimmer sanft den Glanz des Tages mildern.

 

Oft scheint die Innerheit der Welt umwölkt verschlossen,

Des Menschen Sinn, von Zweifeln voll, verdrossen,

Die prächtige Natur erheitert seine Tage,

Und ferne steht des Zweifels dunkle Frage.

 

Viel Grund also zur Freude, weithin


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