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Möglichst angenehm gestalten

Das Haustier auf den Tierarztbesuch vorbereiten

Die Transportbox sollte für das Tier möglichst positiv besetzt sein. Es empfiehlt sich, diese in den Alltag zu integrieren. (Bild: piu700/pixelio.de)

Ob Gesundheitscheck, Impfung, Krankheit oder Notfall: Früher oder später kommt kein Haustierbesitzer am Besuch beim Tierarzt vorbei. „Für die meisten Vierbeiner ist das der blanke Horror, oft wissen sie schon im Vorfeld, dass es zur unbeliebten Untersuchung geht, so dass sie sich im hintersten Eck verkriechen“, sagt die Sprecherin des Tierschutzvereins München Judith Brettmeister. Wie aber kann der Tierarztbesuch für alle Beteiligten so angenehm wie möglich gestaltet werden?

Erstes Mal entscheidend

Grundsätzlich müssen Tierbesitzer geduldig sein, wenn sie ihrem Liebling die ärztliche Untersuchung erleichtern wollen. „Ganz entscheidend ist dabei der erste Besuch", weiß die Vereinssprecherin. „Verläuft dieser ohne schreckliche Erlebnisse, ist eine gute Basis für weitere stressfreie Tierarzttermine gelegt. Dabei sollte man Eingriffe, die mit Schmerzen verbunden werden, vermeiden. Für die erste Vorstellung beim Tierarzt empfehlen wir einen sanften, allgemeinen Gesundheitscheck mit vielen Streicheleinheiten und Leckerlis.“ So lerne der Vierbeiner, dass ihm in der Praxis nichts Schlimmes angetan werde. „Ist dann eine Impfung oder das Chippen fällig, sollte in Kürze ein zweiter Termin vereinbart werden.“

Ein weiterer wichtiger Faktor sei die Gelassenheit des Besitzers: „Ist der Mensch unruhig und nervös, überträgt sich diese Anspannung auf das Haustier. Ruhe ausstrahlen lautet daher die Devise!“, rät Brettmeister. Das ist oft leichter gesagt als getan, schließlich macht man sich ja Sorgen um seinen tierischen Begleiter. „Auf jeden Fall sollte man sich im Behandlungsraum zurücknehmen und das geschulte Personal einfach machen lassen. Dann klappt der gesamte Ablauf oft reibungsloser, als wenn man sein Tier ständig zu beruhigen und zu trösten versucht“, so Brettmeister. Viele Tiere hielten sich bei Fremden mehr zurück, auf diese Weise werde auch das Verhältnis zum Besitzer durch den Arztbesuch nicht getrübt.

„Box in Alltag einbeziehen“

Der Transport von Katzen und Kleintieren erfolgt meist in der Box. „Ist die Transportbox jedoch negativ behaftet, werden die Tiere niemals freiwillig hineingehen und sie immer mit Stress assoziieren“, warnt die Tierschützerin. „Daher ist es falsch, die Transportbox nur bei Arztbesuchen hervorzuholen! Besser man integriert sie in den Alltag, lässt sie stets für das Tier in Sichtweite und legt ab und an 'grundlos' ein Leckerli hinein.“

Beim Transport selbst sei die weiche Lieblingsdecke oft ein Trost, auf Spielzeug sollte besser verzichtet werden. „Viele Tiere sind bei Dunkelheit ruhiger, daher kann die Box (luftdurchlässig!) abgedeckt werden. An heißen Tagen kann man ein leicht feuchtes Handtuch zur Kühlung mit reinlegen“, schlägt Brettmeister vor. Und schließlich kommt Trick 17: „Für diejenigen, die ein wenig nachhelfen wollen: Für Hunde und Katzen gibt es im Fachhandel Duftstoffe – sogenannte Pheromone – welche die Vierbeiner ohne Nebenwirkungen entspannen. Es gibt sie in Form von Verdampfern für die Steckdose, als Halsbänder oder als Sprühflaschen. Diese Duftstoffe können im Vorfeld eingesetzt werden, um ängstliche Kandidaten etwas zu lockern.“

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