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Mit Spaß die Welt verbessern

"rehab republic e.V." wird von der BürgerStiftung München unterstützt

Was kann ich denn schon dagegen tun?, denken sich die meisten Menschen, wenn sie von Klimawandel, Umweltzerstörung und ungerechter Weltwirtschaftsordnung hören. Und tun einfach nichts. Anders eine Gruppe junger Münchner, die vor zwei Jahren den Verein "rehab republic" ins Leben gerufen hat. "Gegründet haben wir uns, weil wir auf vielen Veranstaltungen und Vorträgen zu Themen wie Ökologie, Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit waren, auf denen wir immer die gleichen und vor allem älteren Menschen getroffen haben. Wir dachten, wir müssen es doch irgendwie schaffen, mehr junge Menschen für die Themen einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Gesellschaft zu begeistern", erklärt Markus Mitterer, der Vorsitzende des Vereins. Zusammen mit Schatzmeister Fabian Norden stellte er die Aktivitäten und Ziele des Vereins beim Jahresempfang der BürgerStiftung München vor.

Große Ziele, kleine Schritte

Es geht den Vereinsgründern vor allem um einen Bewusstseinswandel, der ihrer Überzeugung nach die Grundlage einer zukunftsfähigen Gesellschaft und aller Lösungen ist. Ihr Beitrag dazu ist, anstelle von moralischen Appellen zukunftsfähige Lebensweisen mit einem gewissen Spaßfaktor zu verbinden und positiv an das Thema heranzugehen: "Durch die Erzeugung einer gemeinsamen, positiven Aufbruchsstimmung wirken wir dort, wo herkömmliche Wissensvermittlung nicht weiterkommt." Die zentrale Aussage: Umweltfreundliches Verhalten muss nicht unbedingt Verzicht auf Lebensqualität bedeuten! Dass es ein Weg der kleinen Schritte ist, tut der Stimmung keinen Abbruch.

"rehab republic" sorgt mit Aktionen im öffentlichen Raum für Aufmerksamkeit. Da werden Bio-Äpfel an ahnungslose Radfahrer verschenkt, als Dankeschön für die Wahl ihres umweltfreundlichen Fortbewegungsmittels. Da wird zum gemeinsamen Schnibbeln (und Verzehren) von Gemüse aufgerufen, das ansonsten nur aufgrund seines Aussehens im Mülleimer landen würde. Bei einer "Silent Parade" werden Musik und Wortbeiträge über Funkkopfhörer eingespielt. Eine Installation zum Thema Wasser war vorigen Sommer auf dem Tollwood-Festival zu sehen.

Auf der Internetseite www.rehab-republic.org sind Hintergrundinformationen zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen gut aufbereitet. Im Blog kann man nachlesen, wie es Aktivisten im Selbstversuch ergeht, wenn sie eine Woche lang auf Plastik verzichten wollen, oder, wie der Vereinsvorsitzende, in der Fastenzeit vegan leben.

Gemeinwohl in den Mittelpunkt!

Der Name "rehab republic" steht für das Bestreben, die Gesellschaft in einer Weise zu sanieren, rehabilitieren, und rekultivieren, die das Gemeinwohl wieder in den Mittelpunkt ihrer Entwicklung rückt. "Wir wollen eine Gesellschaft, die langfristig für die Erhaltung der Lebensgrundlagen der nächsten Generationen sorgt. Wir, das sind derzeit 15 bis 20 junge Menschen, die sich allesamt ehrenamtlich engagieren. Wir kommen aus verschiedensten Richtungen. Ich bin Biologe, Fabian ist Philosoph, wir haben Informatiker, Politikwissenschaftler dabei und mittlerweile auch Schüler", so Markus Mitterer.

Auch für 2014 ist wieder eine "Silent Parade" geplant, ein Clubmob und einige weitere, teilweise unkonventionelle Aktionen. Unterstützt wird der Verein von der BürgerStiftung München.

BürgerStiftung: Kapital und Vernetzung

Die im Jahr 2000 gegründete BürgerStiftung München versteht sich als „Plattform für bürgerschaftliches Engagement“, so Kuratoriumsmitglied Prof. Eva Lang beim Jahresempfang. Stadtrat Christian Müller lobte die Vernetzungsarbeit der BürgerStiftung München, besonders bei den Paten- und Mentorenprojekten. Er hob besonders das Engagement des Vorstandsmitgliedes Barbara Wolter hervor, die nach langjährigen Bemühungen durchgesetzt hat, dass es eine Stelle zur Koordination von Paten- und Mentorenprojekten geben wird.

Die Bürgerstiftung München stellt Kapital, Know-how und Organisation zur Unterstützung von Projekten bereit, die ökologisch, kulturell oder sozial sinnvoll und nachhaltig sind. Mehr unter www.buergerstiftung-muenchen.de im Internet.


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