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"Mit einem Augenzwinkern und viel Humor"

Werbespot für das Münchner Tierheim kommt gut an

Bewusst wurde auf einen Spot mit Katzenbabys oder leidenden Tieren verzichtet: "Das war uns zu austauschbar", erklärten die Macher. (Bild: Madleen Perlitz/pixelio.de)

Ungewöhnlich, witzig, charmant – so könnte man den Werbespot für das Münchner Tierheim beschreiben, der Mitte Januar online ging. Es ist das honorarfreie Werk von Studenten der Hochschule für Fernsehen und Film München (FFM) sowie des Regisseurs Benjamin Leichtenstern und der Produzenten Christoph Behr und Alexander Mayer von der hadifilm GbR. Entstandene Kosten wurden von Sponsoren getragen. "Der Werbespot soll auf etwas andere Weise auf die Not der Tiere aufmerksam machen", erklärt Christine Schorling, Teamleiterin im Fundraising des Tierschutzvereins München. Dabei wollte man nah an der Situation der Münchner sein. "Wohnungsnot in München – nicht nur ein großes Problem für uns Menschen. Denn auch viele Vierbeiner im Münchner Tierheim suchen ein neues Zuhause. Bislang kam der Werbespot mit Starbesetzung gut an und wir haben viel positives Feedback bekommen", freut sich Schorling. Dabei werde auf lockere Art und Weise auf ein eigentlich ernstes Thema aufmerksam gemacht: "Mehr als 8.000 Tiere werden jedes Jahr im Münchner Tierheim aufgenommen und versorgt, die meisten von ihnen brauchen ein neues Zuhause."

Hingucker mit Witz

Im Spot „Mach Platz!“ geht es um eine Münchner Wohngemeinschaft, die einen neuen Mitbewohner sucht. Max von Thun („Gut zu Vögeln“, „Traumfrauen“), Maxi Schafroth („Wer´s glaubt wird selig“) und Silke Franz („Bergdoktor“, „Sturm der Liebe“) spielen die drei exzentrischen Bewohner, die den neuen Bewerber mustern. Dabei sind sich die Drei nicht einig, ob der potentielle Mitbewohner in die WG aufgenommen werden soll und sie beginnen eine rege Diskussion – bis plötzlich ein lautes Bellen den Streit unterbricht. Erst jetzt wird klar, dass kein neuer „menschlicher“ Mitbewohner gesucht wird.


Die drei renommierten Schauspieler waren schnell angetan von der Idee, in dem Spot mitzuwirken. Max von Thun ist mit Haustieren aufgewachsen: „Sämtliche Hunde, die wir hatten, haben wir aus dem Tierheim geholt. Ich finde es toll, was dort geleistet wird und ich finde diesen Ort für heimatlose Tiere wichtig und daher unterstützenswert. Außerdem stehe ich auf die 'Best-of-Hinterhof'-Mischungen, wie man sie am ehesten im Tierheim findet.“ Silke Franz ist überzeugt davon, dass man von einem Tier auch viel zurückbekommt: „Haustiere bringen vor allem viel Ruhe und Liebe und tun der Seele gut. Sie geben den Menschen, die vielleicht gerade keinen Rhythmus im Leben haben, einen geregelten Ablauf oder sogar einen Sinn. Natürlich muss dabei auch immer auf die Bedürfnisse eines Tieres geachtet werden“.

Kein Film mit leidenden Tieren

Bewusst verzichteten die Macher des Spots auf einen Film mit leidenden Tieren: „Von Anfang an war es uns wichtig, mit einem Augenzwinkern und mit viel Humor auf das Tierheim hinzuweisen. Videos mit leidenden Tieren oder süßen Katzenbabys gibt es schon genug, das war uns einfach zu austauschbar. Und da wir ja für das Münchner Tierheim werben wollten, kam uns sofort die Idee mit einer Wohnungssuche, denn dieses Problem kennt wahrlich jeder Münchner.“

Tierheimleiterin Dr. Sandra Giltner zeigte sich begeistert: „Mir ist es ganz wichtig, dass wir auch im Tierschutz das Lächeln nicht vergessen. Wir sehen täglich sehr viel Leid. Aber langfristig müssen alle Mitarbeiter im Tierheim sich ihre positive Einstellung erhalten – sonst können wir keine neuen Familienmitglieder zusammenführen. Deswegen ist es besonders schön, dass dieser Spot mal mit einem Augenzwinkern an die Sache herangeht.“

Zu sehen gibt es den 70-sekündigen Spot (inzwischen auch mit einem lustigen Alternativende) im Kino oder auf YouTube unter dem Stichwort "Mach Platz!".

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