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"Mini-München nötiger denn je"

Spielstadt feiert 40. Jubiläum und erfindet sich neu

Mit dem THW-Bus in Mini-München unterwegs. (Bild: KuS)

Die Spielstadt Mini-München, das größte Ferienprogramm der Landeshauptstadt, steht vor der Tür und: sie findet statt! Angesichts Corona erfindet sich die beliebte Spielstadt für Kinder und Jugendliche zu ihrem 40. Jubiläum neu.

Kurzfristige Umplanungen

Zu Beginn der Sommerferien, vom 27. Juli bis zum 14. August, können Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 15 Jahren wieder in Mini-München arbeiten, studieren, flanieren, ein Geschäft gründen, ihren eigenen Stadtrat wählen und vieles mehr. Wegen der Corona-Maßnahmen wird die 20. Ausgabe der Spielstadt eine ganz besondere: Mini-München zieht von der Veranstaltungshalle raus in die Stadt und verteilt sich auf Spielorte in ganz München. Durch die kurzfristigen Umplanungen kann das einzigartige Bildungsangebot auch in diesem außergewöhnlichen Sommer gewährleistet werden.

1979, im „UN-Jahr des Kindes“, wurde Mini-München zum ersten Mal durchgeführt. Generationen von Münchner Kindern und Jugendlichen haben sich seitdem in Mini-München einbürgern lassen. Für viele ist es alle zwei Jahre ein Höhepunkt des Sommers. Das kulturpädagogische Modellprojekt ist mehrfach ausgezeichnet worden und hat bundesweit wie international hunderte ähnliche Spielstädte inspiriert. Die Vorbereitungen für die 20. Ausgabe der Spielstadt Mini-München und die Feier des 40-jährigen Jubiläums liefen seit Monaten.

Verschiedene Orte

Nun, da eine Großveranstaltung mit tausenden Mitspielern in diesem Sommer nicht infrage kommt, wird das bewährte Konzept umgekrempelt: Die Betriebe und Einrichtungen der Spielstadt, die üblicherweise in einer Halle als Stadt inszeniert werden, verteilen sich auf vier Stadtteilzentren in Ost, West, Nord und dem Stadtzentrum. Gespielt wird in Jugendeinrichtungen, in Parks und an authentischen städtischen Funktionsorten, die von den Kindern übernommen werden: Museen, Geschäfte, sogar das Rathaus. Mindestens 500 Kinder und Jugendliche können so in Mini-München täglich Arbeit finden, studieren und Zeit verbringen – und rücken dabei mehr noch als in den vergangenen Jahren ins Bild der großen Stadt. Telefonleitungen, Lieferdienste und eine neue Online-Plattform, deren Entwicklung derzeit von einer Gruppe talentierter Mini-Münchner Jugendlicher vorangetrieben wird, vernetzen die Stadtteile und dezentralen Betriebe.

Eigene Öffentlichkeit

Kindern die Stadt als Lernraum zu eröffnen und ihnen eine eigene Öffentlichkeit zu ermöglichen, ist seit 40 Jahren ein pädagogisches Kernanliegen der Spielstadt. „Nach den drastischen Einschnitten der letzten Monate, gerade im Leben von Kindern, braucht es Mini-München nötiger denn je“, ist Gerd Grüneisl, Kunsterzieher und Mitgründer der Spielstadt, überzeugt. „Also freuen wir uns, die Herausforderung anzunehmen und Mini-München neu zu erfinden.“ Unterstützt werden die Organisatoren dabei von der Stadt München und vielen Partnern. Das Spiel beginnt mit den Sommerferien. Interessierte Kinder können sich schon im Vorfeld an den Planungen und Vorbereitungen beteiligen. Alle Informationen finden sich auf www.mini-muenchen.info im Internet.


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