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Leukämiekinder in Sankt Petersburg brauchen Ihre Hilfe

Deutsche Lebensbrücke-Projekt der ersten Stunde feiert runden Geburtstag

Michael Lesch (links) informierte sich mit der Deutschen Lebensbrücke in Sankt Petersburg. (Bild: Deutsche Lebensbrücke)

Seit 30 Jahren unterstützt die Deutsche Lebensbrücke die Leukämiestation für Kinder im Krankenhaus Nr. 1 in Sankt Petersburg. „Seit dem Start 1991 haben zahlreiche Prominente unser Projekt begleitet und waren sogar mehrmals mit uns in Sankt Petersburg, um die Leukämiekinder zu besuchen, z.B. Marie-Luise Marjan, Michael Lesch und Peter Weck. Sogar Michael Douglas unterstützte unser Leukämiekinderprojekt“, erinnert sich Petra Windisch de Lates. Eine moderne Stationsküche für die kleinen Patienten und ihre Familien, gute Medikamente, medizinische Geräte, ja selbst Bettwäsche hat die Deutsche Lebensbrücke in den vergangenen drei Jahrzehnten für die Leukämiestation organisiert.

In Russland erkranken immer mehr Kinder an Leukämie – weil viele Gegenden radioaktiv belastet sind. 500.000 Kinder und Jugendliche leben heute in kontaminierten Gebieten. Zwischen 1991 und 2005 stieg die Zahl an Krebserkrankungen unter ihnen um 40 % an. „Unsere Hilfe und unser Engagement retten Kinderleben“, weiß Petra Windisch de Lates.

Begleitpersonen dürfen die Station zwei Monate nicht verlassen

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums hat die Vorstandsvorsitzende der privaten Hilfsorganisation die Chefärztin in Sankt Petersburg getroffen – außerhalb des Krankenhauses, denn die Klinik selbst durfte sie wegen Corona nicht betreten. Sie war erschüttert darüber, welche Auswirkungen die Pandemie auf das Leben in der Station hat.

„Wir haben ja auch bei uns erlebt, dass Corona viele Krankenhäuser schwer getroffen hat – zu wenig Personal, zu viele Patient*innen, wichtige Behandlungen mussten verschoben werden. In Sankt Petersburg sind die Probleme zehnmal so groß. Und die Kinder, die auf der Leukämiestation im Krankenhaus Nr. 1 behandelt werden, leiden ganz besonders. Die krebskranken Kinder haben dem Virus nichts entgegenzusetzen und sind daher extrem gefährdet."

Deshalb hat das Krankenhaus eine strikte Regel eingeführt: die Begleitperson, die während der Behandlung mit dem Kind auf der Leukämiestation ist – diese Begleitung ist in Russland Pflicht – darf die Leukämiestation zwei Monate lang nicht verlassen. Das bedeutet, dass eine Mutter, die mit ihrem lebensbedrohlich erkrankten Kind im Krankenhaus Nr. 1 ist, während dieser Zeit keinen persönlichen Kontakt zur Familie halten kann, zum Vater und den Geschwisterkindern, außer per Handy oder Laptop.

„Das ist ein riesiger Stress für die Familien, zumal sie auf der Station natürlich auch keinen Besuch empfangen dürfen. Und nicht immer ist sichergestellt, dass die Familie daheim gut versorgt wird, vom Vater, der Großmutter oder anderen Verwandten. Das verstärkt die Sorgen der Mütter.

Dramatisch wird die Situation dann, wenn das begleitende Elternteil dadurch seine Arbeit verliert“, weiß Petra Windisch de Lates. Seit Beginn der Pandemie sind schon viele Menschen arbeitslos geworden, der Wegfall von einem Gehalt kann eine Familie an den Rand des finanziellen Ruins bringen.

Frische Lebensmittel und gute Medikamente sind jetzt besonders wichtig

Deshalb ist jetzt die Hilfe der Deutschen Lebensbrücke so wichtig wie nie! „Aufgrund unserer guten Kontakte, die wir über die lange Zeit aufgebaut haben, können wir die Kinder und ihre Angehörigen auf der Leukämiestation auch in der angespannten Situation mit frischen Lebensmitteln versorgen. Die Eltern dürfen ja nicht raus, deshalb schreiben sie ihre Wünsche auf, und unsere Helfer*innen bemühen sich, ihnen das Gewünschte zu besorgen“, so die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke. Ein weiteres Problem ist und bleibt die Versorgung mit guten Medikamenten.

Denn die Mittel, die in Russland standardmäßig zur Behandlung der Leukämiekinder eingesetzt werden, seien minderwertig und haben starke Nebenwirkungen. Gute Medikamente müssen von den Familien selbst gekauft werden – je weniger Geld sie haben, desto schwieriger ist das. Darum unterstützt die Deutsche Lebensbrücke die Leukämiebehandlungen der Kinder mit besonders hochwertigen Präparaten, vor allem auch zum Wiederaufbau des Immunsystems nach der Chemotherapie.

In Russland sind nur ca. 25% der Menschen geimpft

Überhaupt beherrscht Corona das Leben der Menschen in Russland seit dem Frühsommer in einem Ausmaß, über das bei uns wenig berichtet wird, sagt Petra Windisch de Lates. „Das Virus wurde in Russland erst sehr spät ernst genommen. Die Regierung hat zwar schon letztes Jahr Hygieneverordnungen erlassen, aber keiner hat sich um die Durchsetzung oder die Kontrolle bemüht. Außerdem zweifeln die meisten an allem, was von staatlicher Seite an Informationen kommt. Auch an die Wirksamkeit des russischen Impfstoffs Sputnik glauben nur wenige. Deshalb sind bislang nur ca. 25 % der Menschen überhaupt geimpft. Und jetzt steigen die Infektionszahlen immer weiter an. Gleichzeitig verlieren immer mehr Menschen ihre Arbeit und damit den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie.“

In dieser Situation sind die kleinen Patienten und Patientinnen der Leukämiestation im Krankenhaus Nr. 1 in Sankt Petersburg besonders auf Hilfe angewiesen. Sie brauchen unsere Medikamente, egal, ob die Eltern Geld haben oder nicht. Sie brauchen unsere Unterstützung, damit sie diese schwierige Zeit gut durchstehen und vor allem ihre Therapien fortführen können. Petra Windisch de Lates sagt: „Nur mit guten Medikamenten und einer gesunden Ernährung haben diese Kinder eine Überlebenschance. Bitte, helfen Sie uns, den Leukämie-Kindern auch während der Pandemie die bestmögliche Behandlung zu sichern.“

Spendenkonto

So einfach können Sie spenden:

Spendenkonto Deutsche Lebensbrücke

Commerzbank IBAN: DE11 7008 0000 0300 1003 00

Stichwort: Leukämiekinder Russland

Geben statt Reden

Die Deutsche Lebensbrücke engagiert sich seit über 30 Jahren für arme und kranke Kinder in Deutschland und Europa. Vorstandsvorsitzende Petra Windisch de Lates: „Unser Motto: Geben statt Reden! Denn auch bei uns brauchen immer mehr kranke Kinder und Familien in Ausnahmesituationen schnell und dringend Hilfe.“ Die gemeinnützige Deutsche Lebensbrücke finanziert sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Weitere Informationen unter www.lebensbruecke.de.


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