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"Laut gegen Brauntöne"

Städische Kampagne gegen Rassismus, Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit

Springerstiefel, Bomberjacke und Glatze - so stellt man sich in der Regel einen Neonazi vor. Doch viele Rechtsradikale sind nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen. Selbst in Anzug und Krawatte treten sie mittlerweile in der Gesellschaft auf, wirken harmlos und integriert und schaffen es dadurch, gerade jungen Menschen ihre Ideologie näher zu bringen, sei es mit Musik, Videoclips im Internet oder Broschüren, ohne dass sie sich gleich enttarnen. Um dem etwas entgegenzusetzen, wurde unlängst von der Stadt München die Kampagne " Laut gegen Brauntöne" ins Leben gerufen.

Zwei Ziele hat die Kampagne: Jugendliche in München und Umgebung über die teils undurchschaubaren Aktionsformen der Rechtsextremisten aufzuklären und sie dagegen immunisieren und sie zu ermutigen, gegen Aussagen mit rechtsextremen Inhalt das Wort zu ergreifen. "Rechtsextremistische und rechtspopulistische Parolen erkennen die Gleichwertigkeit der Menschen unabhängig von Hautfarbe, Nationalität, Herkunft oder sexueller Neigung nicht an, sondern unterscheiden den "Wert" von Menschengruppen aufgrund unterschiedlicher biologischer, kultureller oder religiöser Merkmale oder Zugehörigkeiten", so Oberbürgermeister Christian Ude bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Kampagne.

Dein Song gegen Rechts

Im Rahmen der Kampagne findet bis Mittwoch, 31. August, der Wettbewerb "Dein Song gegen Brauntöne" statt. Teilnehmen können junge Bands, die sich in ihren Songs kritisch mit dem Thema Rechtsradikalismus auseinandersetzen. Bewerbungsmodalitäten findet man im Internet unter www.laut-gegen-brauntoene.de. Am 8. Oktober werden dann die fünf besten, von einer Jury ausgewählten Bands auf einem Open Air im Prunkhof des Rathauses auftreten. Die Sieger dieses "Battles" dürfen dann in der Muffathalle beim Festival "Laut gegen Brauntöne" mit bekannten Münchner Bands wie der Hip Hop Formation "Main Concept" spielen.

Weitere Informationen zur Kampagne im Internet unter www.laut-gegen-brauntoene.de.


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