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Kultur der Nachhaltigkeit in Schulen von großer Bedeutung

Städtische Schulen sollen im kommenden Schuljahr Umwelttag einführen

"Zentrale Rolle der Kommunen": Beatrix Zurek, Stadtschulrätin in München (Leiterin Referat für Bildung und Sport). (Bild: LHM)

Die Einführung eines gemeinsamen Umwelttags an Münchner Schulen haben CSU-Stadträte vorgeschlagen. Ein solcher Umwelttag werde als weitere Maßnahme einer Konzeption „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE-Konzeption) begriffen, erläuterte dazu Stadtschulrätin Beatrix Zurek. Diese werde derzeit gemeinsam mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt erarbeitet. Die Landeshauptstadt sehe Bildung für nachhaltige Entwicklung als „globale Gemeinschaftsaufgabe, für deren Gelingen den Kommunen in ihrer Verantwortung für Bildung eine zentrale Rolle zukommt.“

Die Schulen entscheiden

Ein jährlicher Umwelttag sollte vom Schuljahr 2020/21 an von den städtischen Schulen als fakultativer Projekttag durchgeführt werden. Hierbei entscheidet die Lehrerkonferenz, ob und inwieweit ein oder mehrere Projekttage pro Schuljahr dem Thema der Umweltbildung gewidmet werden. Die Terminfestlegung sowie die inhaltliche und organisatorische Ausgestaltung des Tages sind den Schulen selbst zu überlassen. Auch die Wahl eines Themenschwerpunkts, der beispielsweise die Thematik des Klimaschutzes und damit die Forderungen der „fridays for future“- Bewegung aufgreift, soll individuell von den Schulen festgelegt werden.

Das städt. Referat für Bildung und Sport hat die städtischen Schulen, insbesondere die Realschulen und Gymnasien, bereits motiviert, das Thema aufzugreifen. Mit den Schulleitungen wurde hierzu ein Gespräch geführt, zum Beispiel dass die Schulleitungskonferenzen eine gute Möglichkeit sind, Umwelt- und Klimaschutz zu thematisieren und Projekte und Aktionen anzustoßen. Zusätzlich fanden im letzten und gegenwärtigen Schuljahr zwei Vernetzungstreffen aller am BNE-Thema beteiligten Bildungsakteure der städtischen und staatlichen Schulen statt, in deren Rahmen ein Austausch über bereits bestehende Maßnahmen wie auch Planungen für zukünftige Projekte bzw. Aktionen erfolgte.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste das dritte Vernetzungstreffen abgesagt werden. Das Referat für Bildung und Sport wird die Idee eines stadtweiten Umwelttags oder thematisch ähnlich gelagerten Projekttags auch in die BNE-Konzeption aufnehmen.

"Stetig darum bemüht"

Die Münchner Bildungskonferenz hat sich bereits 2017 mit dem Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung befasste, zusätzlich fand 2018 ein BNE-Stadtratshearing statt. "Alle mit BNE-Themen und -Projekten befassten Mitarbeiter der Stadtverwaltung tauschen sich regelmäßig in einem referate-übergreifenden Arbeitskreis aus", sagte Zurek.

2018 beauftragte der Stadtrat das Referat für Bildung und Sport und das Referat für Gesundheit und Umwelt, bis 2022 gemeinsam mit Akteuren aus der Verwaltung und Zivilgesellschaft eine umfassende BNE-Konzeption zu erarbeiten, um Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bildungsbereichen in München strukturell und übergreifend zu verankern. "Schon jetzt misst das Referat für Bildung und Sport der Förderung einer Kultur der Nachhaltigkeit in den Münchner Bildungseinrichtungen große Bedeutung bei. Ebenso sind die Schulleitungen und Lehrkräfte der Münchner Schulen stetig darum bemüht, die Münchner Schülerinnen und Schüler für das Thema zu sensibilisieren", so Zurek. In den letzten Jahren wurden eine Vielzahl von Nachhaltigkeits- und Umwelt-AGs an Schulen gegründet. Deren Themen reichen von Biotopschutzmaßnahmen über Aktionen und Projekte wie Kleidertausch-Nachmittage bis hin zur Planung und Umsetzung eines schuleigenen Müllrecyclingkonzepts. Initiativen wie das Energie- und Wassersparprogramm Fifty-Fifty der Münchner Schulen und Kindertageseinrichtungen tragen zum Erreichen der Klimaschutzziele bei. So werden in Münchner Schulen durch die Einsparung von Strom und Wärme Ressourcen geschont und somit ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Ferner wurden bereits 17 Münchner Schulen mit dem Prädikat „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ des LBV in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung ausgezeichnet.


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