Kräfte mobilisieren
Initiative krebskranke Kinder e.V. fördert Sportprojekt
Bewegung tut Körper, Geist und Seele gut heißt es. Sport treiben, bedeutet nicht nur etwas für die Fitness zu tun, sondern auch fürs Gemüt – Kräfte mobilisieren auf verschiedenen Ebenen. Das gilt auch für die jungen Patienten der Kinderonkologie im Klinikum Schwabing. Hier „sporteln“ Dr. Sabine Kesting und ihr Kollege Dominik Gaser, beide Sportwissenschaftler, mit den jungen Patienten der Kinderkrebsstation. So, wie es eben gerade möglich ist bzw. der Behandlungsstand der Kinder es erlaubt. Individuell auf die Patienten abgestimmt, an Alter und Belastbarkeit angepasst und mit den behandelnden Ärzten und Physiotherapeuten besprochen, sind daher die Bewegungsanregungen. Die Initiative krebskranke Kinder München e.V. fördert das Projekt finanziell: „Die Initiative finanziert Personalstellen und Sportgeräte und ermöglicht dadurch den Patienten den Zugang zum Sportprogramm“, erklären Sabine Kesting und Dominik Gaser. Sowohl während der stationären als auch während der ambulanten Aufenthalte bzw. in der Zeit der Nachsorge haben junge Patienten im Alter zwischen drei und 18 Jahren die Möglichkeit das Sportprogramm zu nutzen.
„Angepasst an die Möglichkeiten im Kliniksetting“
Ins Leben gerufen wurde das Sportprogramm im Jahr 2016 von PD (Privatdozentin) Dr. Irene Teichert von Lüttichau, leitende Oberärztin der Kinderhämatologie und –Onkologie der München Klinik Schwabing, und dem Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie der TUM (Technischen Universität München) in Zusammenarbeit mit der Initiative krebskranke Kinder München. In den Anfängen kam zunächst ein Sportwissenschaftler an zwei Tagen pro Woche vorbei, um die Kinder zur Bewegung zu motivieren. Inzwischen ist das Projekt dank der Initiative krebskranke Kinder München gewachsen. Seit nunmehr vier Jahren sind zwei Teilzeitstellen etabliert, die zum Großteil von der Initiative finanziert werden. Von Montag bis Freitag gibt es ein tägliches Bewegungs- bzw. Sportangebot, das für Ablenkung im Klinikalltag auf der Kinderkrebsstation sorgt. „Egal ob auf Deutsch, Englisch oder mit Händen und Füßen“, wird hier zu Bewegung animiert, sagt Sabine Kesting. Das individuelle Training dauert zwischen 15 und 60 Minuten, je nachdem wie es der Gesundheitszustand der Patienten erlaubt. Von der spielerischen Aktivierung für die Jüngeren über kindgerechte und kreative Übungen wie man sie aus der Turnhalle und aus dem Kinderturnen kennt, bis hin zu Trainingseinheiten für die Jugendlichen, gibt es hier viele Ansätze. „Nur eben angepasst an die Möglichkeiten im Kliniksetting“, so Sabine Kesting. Geübt wird im Sitzen, im Stehen oder auch im Liegen. Und doch gibt es für die Mädchen und Jungen Zugang zu allen denkbaren Sportarten die Spaß machen: Die Sportwissenschaftler versuchen sowohl Tischtennis, als auch Fußball, Hockey oder Badminton zu ermöglichen. Bälle, Hanteln, Kettlebells, Übungsbänder kommen als Hilfsmittel ebenso zum Einsatz wie Luftballons, Schwungbänder oder Jonglierbälle. Für das Ausdauertraining nutzen die Experten Fahrradergometer oder Stepper.
„Zum Erhalt der Fitness und Bewegungsfreude“
Dieses wertvolle Bewegungsangebot für die krebskranken Kinder versuchen die Sportwissenschaftler trotz Corona aufrecht zu erhalten: „Gerade jetzt, wo viele andere Angebote ausfallen müssen, ist der Sport als kontinuierliches Angebot enorm wichtig für die Kinder und Jugendlichen, auch zum Erhalt der Fitness und der Bewegungsfreude“, meinen Sabine Kesting und Dominik Gaser. Unter strenger Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln setzen sich die beiden Sportexperten für die jungen Patienten ein und greifen zur Not auch mal zum Training per Video.
Informationen zu diesem und anderen Projekten der Initiative krebskranke Kinder München e.V. gibt es im Netz sowie unter Tel. (089) 9545 92480.
Wer die Initiative mit einer Spende unterstützen möchte, kann dies unter dem Spendenkonto:
Initiative krebskranke Kinder München e.V.
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