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Kleine Schweinchen, große Verantwortung

32 Meerschweinchen warten auf neues Heim

Schwein haben die Schweinchen, wenn sie eine nette Familie finden. (Bild: Edith Hoehner/pixelio.de)

„Mama, ich will ein Meerschweinchen!“, heißt es oft. Während das Kind sich mit glitzernden Augen vor Freude fast nicht mehr halten kann, liegt der nächste Zug beim Erwachsenen, denn dieser hat vor der Anschaffung eine Menge zu überlegen. Da die fröhlichen, ruhigen, kleinen Nagetiere grundsätzlich ohne Erlaubnis des Vermieters als „Kleintiere“ gehalten werden dürfen, gelten sie als ideal für Stadtwohnungen. Dies stellt so gesehen kein Problem dar, solange sie artgerecht gehalten werden. Des Weiteren muss dem Halter auch bewusst sein, das ein Haustier Folgekosten mit sich zieht.

Meerschweinchen sind Sippentiere. Leben sie allein, leiden sie schnell unter Einsamkeit, was sowohl psychische, als auch psychosomatische Auswirkungen hat. Daher ist das oberste Gebot: mindestens zu zweit, am besten zu dritt! Um Nachwuchs zu vermeiden, sollten männliche Tiere vor der Geschlechtsreife kastriert werden.

Je mehr Schweinchen…

...desto größer die Behausung. Da Meerschweinchen sehr bewegungsaktiv sind, gerne laufen und gerne die Sicht von einer etwas höheren Ebene genießen, empfiehlt sich ein Vivarium aus Plexiglas. Dieses sollte an einen möglichst hellen, zentralen und gut belüfteten Ort aufgestellt werden, vor direktem Sonnenlicht geschützt sein und nicht in der Nähe eines Heizkörpers stehen. Vor allem nicht auf den Balkon stellen! Bis zu drei Meerschweinchen benötigen eine Grundfläche von mindestens 1,50 x 0,75 Metern. Zur absoluten Grundausstattung gehört ein Schlafhäuschen ohne Fensterloch, am besten mit über Treppchen verbundene Ebenen. Ist das Grundgerüst des Vivariums fertig, so muss für den passenden Boden unter den Pfoten gesorgt werden. Dafür empfiehlt sich zunächst eine Lage Zeitungspapier, darüber gestreut Rindenmaterial und abschließend eine Lage Heu, wobei das Ganze bei drei Tieren mindestens ein mal pro Woche gereinigt werden muss.

Außerdem benötigen die Nager ein bis zwei Futterraufen sowie je einen Futter- und Wassernapf. Wasser muss ihnen ständig zur Verfügung stehen. Meerschweinchen sind reine Pflanzenfresser, am liebsten knabbern sie Grünfutter wie Karotten, Äpfel, Fenchel und vor allem Löwenzahn oder Gras. Auf Körnerfutter sollte man grundsätzlich verzichten. Da die Zähne von diesen Nagetieren ein Leben lang wachsen, benötigen sie Nagematerialien wie Äste, Rinden oder Wurzeln, um diese abreiben zu können. Auch regelmäßiges Krallenschneiden ist vonnöten.

Keine Kuscheltiere

Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere. Kindern muss also bewusst gemacht werden, dass es kein Spaß für die Kleinen ist, ständig auf den Arm genommen und gestreichelt zu werden. Unter Anleitung sollten Kinder den korrekten Umgang mit Meerschweinchen lernen. Gesunde Schweinchen, die unter einer abwechslungsreichen Ernährung aufwachsen, werden im Durchschnitt 6 bis 8 Jahre alt und gewöhnen sich bei liebevoller Pflege schnell an Menschen. Es wird abgeraten Meerschweinchen zu kaufen, denn es gibt viele Tiere, die in Tierheimen auf ein liebevolles Zuhause warten. "Das Münchner Tierheim hat aktuell 32 Meerschweinchen, wovon 15 aufgrund von Platzmangel im Keller untergebracht werden müssen", so Judith Brettmeister, Sprecherin des Tierheims.

Sollte die Entscheidung gefallen sein, ein Meerschweinchen aufzunehmen, so wird darum gebeten sich im Kleintierhaus unter Tel. (089) 92100053 zu melden. Für weitere Fragen zu Kleintieren steht das Team des Tierschutzvereins beratend zur Seite.

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