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Kinder, die keiner haben will

Die Deutsche Lebensbrücke hilft verlassenen Mädchen

Die Mädchen freuen sich ber die kleinen Geschenke der Deutschen Lebensbrücke. (Bild: Deutsche Lebensbrücke e.V.)

In Deutschland ist die Corona-Pandemie nicht so dramatisch verlaufen wie befürchtet. Wir sind langsam aber stetig auf dem Weg Richtung Normalität. Aber das gilt nicht für den Rest der Welt. In Russland zum Beispiel tobt das Virus mit unverminderter Gewalt und hat das Leben der Menschen auf den Kopf gestellt, und am meisten leiden die, die ohnehin benachteiligt sind.

Seit ihrer Gründung unterstützt die Deutsche Lebensbrücke Projekte für Kinder in Sankt Petersburg. Die Vorstandsvorsitzende Petra Windisch de Lates steht seit Beginn der Pandemie in engem Kontakt mit den Helfern vor Ort. Am schlimmsten von der Coronakrise betroffen ist die Mädchenhilfe in Sankt Petersburg. Dort betreuen Dr. Sereda und sein Team derzeit ca. 25 Mädchen im Alter zwischen 8 und 17 Jahren. Der Arzt hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Kindern zu helfen, die sonst keiner haben will. „Wir können uns in Deutschland nicht vorstellen, wie diese Mädchen leben“, sagt Petra Windisch de Lates. Es gibt in Russland vor allem in den Städten viele Menschen, die die „Wende“ sozial nicht überlebt haben. Sie wohnen in sog. Kommunalkas, einer Wohnform aus dem 19. Jahrhundert. Mehrere Familien teilen sich eine Wohnung, jede hat nur ein einziges Zimmer, unabhängig von der Zahl der Personen. Oft müssen sogar Geschiedene weiter zusammenleben. Die Arbeitslosigkeit in diesen Kommunalkas ist hoch, auch der Konsum von Alkohol und Drogen, die Schwelle zur Gewalt entsprechend niedrig.

Um diese Mädchen wollte sich niemand kümmern

Die Vorstandsvorsitzende der privaten Hilfsorganisation weiß: „Leidtragende sind die Kinder. Viele fliehen vor der täglichen Misshandlung und dem Elend auf die Straße. Dort vegetieren sie mehr schlecht als recht und ziehen sich nicht selten Infektionskrankheiten wie Hepatitis und Tuberkulose zu. Viele von Ihnen sind HIV +, ein weiterer Grund, warum keiner diese Kinder haben will, die Familien nicht, und auch nicht die staatlichen Heime. Nur Dr. Sereda nimmt sie auf. Mit unendlich viel Geduld und Zuneigung versucht das Team um den russischen Arzt, diese "verlorenen“ Mädchen zu heilen, an Körper und Seele. Und nach einiger Zeit blühen sie auf, und man sieht ihnen von außen nicht mehr an, was sie durchgemacht haben. Besonders wichtig in diesem körperlichen und seelischen Heilungsprozess sind die Sommerferien. Dr. Sereda achtet darauf, dass immer mehrere Mädchen zusammen in Feriencamps in den Wäldern nördlich von St. Petersburg untergebracht sind. Dort tanken die Kinder Sonne und frische Luft, unberührte Natur und ein bisschen Unbeschwertheit.“

Das Geld für die Betreuung ist aufgebraucht

Das Heim bleibt in der Zwischenzeit geschlossen – für drei ganze Monate. „Das geht auch gar nicht anders, denn das Geld, das Dr. Sereda zur Verfügung steht, reicht nicht aus, um das Heim das ganze Jahr über zu öffnen“, erklärt Petra Windisch de Lates. Die Kosten für Betreuer, Personal und Lebensmittel würden das Budget übersteigen. „Aber in der Corona-Pandemie ist alles anders. Eigentlich wäre das Heim seit 1. Juni geschlossen. Aber bis jetzt wurden die Mädchen noch hierbehalten, verköstigt und unterrichtet. Jetzt ist das Budget aufgebraucht, und Dr. Sereda ist gezwungen, sie bei noch so entfernten Verwandten oder Pflegefamilien unterzubringen. Der Arzt ist deshalb sehr besorgt. Er hat Angst, dass die Mädchen von alleine ihre Medikamente nicht nehmen, oder dass die Familien nicht mit ihnen umgehen können – denn viele sind einfach immer noch schwer traumatisiert und brauchen eine besondere Begleitung.“

20 Euro sichern den Tag

Deshalb würde Dr. Sereda das Heim in diesem Jahr am liebsten gar nicht schließen. Aber dafür braucht er dringend Geld. Für die Betreuer, für das Essen, für den Unterhalt des Heimes, er bekommt leider keinerlei staatliche Unterstützung. Die Deutsche Lebensbrücke will ihn unterstützen.

„Bitte helfen Sie uns, den verlorenen Mädchen von Sankt Petersburg zu helfen! Mit 20 Euro am Tag ist die Grundversorgung für ein Mädchen gesichert,“ bittet Petra Windisch de Lates.

 

Spendenkonto

So können Sie für die verlorenen Mädchen von Sankt Petersburg spenden:

Deutsche Lebensbrücke

IBAN: DE11 7008 0000 0300 1003 00

Stichwort: Dr. Sereda

Brücken bauen

Die Deutsche Lebensbrücke ist eine humanitäre Hilfsorganisation. Sie unterstützt seit über 30 Jahren bedürftige und kranke Kinder und ihre Familien in Deutschland und weltweit und finanziert ihre Projekte ausschließlich aus Spendengeldern. Vorstandsvorsitzende Petra Windisch de Lates: “Unser Motto: geben statt Reden. Wo Wege fehlen, schlagen wir Brücken."

Deutsche Lebensbrücke, Büro München, Dachauer Str. 278, 80797 München, Tel. 089-791 99859 www.lebensbruecke.de.


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