Kabelfrei surfen
Einrichtung eines W-Lan-Netzes in der Stadtbibliothek Laim im Gespräch
Ob mit iphones, ipads oder dem fast schon altmodisch gewordenen Handy oder Laptop – fast jeder hat heutzutage einen Internetzugang und kann jederzeit und von überall aus, das world wide web nutzen. W-Lan Verbindungen ermöglichen es, dass man ohne Kabel ins Internet kommt, und dies an jedem Ort. Wirklich an jedem Ort? Nicht ganz. In den Stadtteilbibliotheken geht dies nämlich nicht. Hier gibt es bislang noch kein W-Lan-Netz, das für die Bibliotheksbesucher zugänglich wäre.
Die Besucher der Laimer Stadtbibliothek müssen, wenn sie Informationen im Internet suchen wollen, einen der drei zur Verfügung gestellten PCs benutzen, der mit Internetzugang ausgestattet ist. Kostengünstig können hier, für einen Euro pro Stunde, E-Mails gecheckt oder Recherchen im Internet gemacht werden.
Modernisierung notwendig
Die SPD-Fraktion im BA Laim will diesen Umstand nun ändern und stellte in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses den Antrag auf die Einrichtung eines W-Lan-Netzes in der Stadtbibliothek Laim. Die Stadtteilbibliothek werde von Bürgerinnen und Bürgern aller Altersklassen frequentiert. Ein kabelloser Internetzugang sei unerlässlich, um das Lesen, Lernen sowie die Recherche für wissenschaftliche Arbeiten zu erleichtern, erklärte BA-Mitglied Markus Peller (SPD).
Im Hinblick auf die Benutzerfreundlichkeit, spricht sich auch die Stadt München für die Errichtung eines W-Lan-Netzes aus. Ebenso sieht es der Geschäftsleiter der Stadtteilbibliotheken, Peter Becker: „Wir wollen es unbedingt haben, denn es gehört heutzutage einfach dazu."
Gegenstimmen
Doch nicht jeder befürwortet die uneingeschränkte Nutzungsmöglichkeit des Internets. So wandte BA-Mitglied Jutta Hofbauer (Bündnis 90/ Die Grünen) ein: „Es gibt schon genug Möglichkeiten für Internetnutzung." Zudem müsse man überlegen, wie die Internetnutzung für Kinder zu handhaben sei. Fraktionskollege Ingo Benn gab zu bedenken, dass eine W-Lan Verbindung eine unbegrenzte Nutzung des Internets und damit verschiedenster Inhalte ermögliche. Die jetzt zur Verfügung gestellten PCs hingegen seien durch Sicherheitssysteme geschützt. Und Anette Zöllner (CSU) sah die zusätzliche Strahlenbelastung, die durch W-Lan-Netzte entstünde, als einen Nachteil für die geplante Umsetzung. Auf Grund der kontroversen Ansichten, fiel schließlich die Entscheidung des Gremiums sehr knapp aus. Nur mit geringer Mehrheit stimmte der BA dem gestellten SPD-Antrag zu.
Einstweilen mit Kabel
Neben den im BA 25 diskutierten Nachteilen für das W-Lan-Netzt, tauchen auch praktische Schwierigkeiten auf, die die Umsetzung einer kabelfreien Internetnutzung in den Stadtbibliotheken erschwert. Zunächst war geplant, die W-Lan Verbindung in der Zentralbibliothek am Gasteig sowie der Stadtteilbibliothek in Neuhausen, einem Probelauf zu unterziehen. Doch dieser Plan kann nun nicht sofort realisiert werden. Überlegungen zur Rechtsgrundlage verzögern laut Becker die zügige Umsetzung. Zunächst muss noch geklärt werden, inwiefern Registrierungen mit Passwort für die Internetnutzung notwendig seien, und ob dann eine kostenfreie oder kostenpflichtige Internetnutzung angeboten werden kann.
Einstweilen heißt es daher noch, einen Euro für den Internet-PC zu bezahlen, wenn man in der Laimer Stadtbibliothek „surfen" will - oder aber ein Buch in die Hand zu nehmen.
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