Karin Danner ist seit 1995 mit Herz und Seele Managerin der FC Bayern Frauen. (Bild: FC Bayern)
Karin Danner ist seit 1995 mit Herz und Seele Managerin der FC Bayern Frauen. (Bild: FC Bayern)
Mit dem 3:0-Auswärtssieg gegen SGS Essen war der Saisonstart am 2. September für die FC Bayern Frauen perfekt. Doch schon am zweiten Spieltag musste sich die Mannschaft trotz guter Chancen mit einer knappen Niederlage gegen den SC Freiburg im heimischen Stadion geschlagen geben. Davon lassen sich die Kämpferinnen jedoch nicht unterkriegen und nehmen voller Motivation die Jagd um die oberen Tabellenplätze auf. Die Vorbereitungen auf das nächste Heimspiel gegen den 1. FC Köln laufen auf Hochtouren. Ausgetragen wird es am Sonntag, 24. September, um 14 Uhr im Grünwalder Stadion.
Karin Danner ist seit 1995 die Abteilungsleiterin der FC Bayern Frauen, bei ihr laufen alle Fäden zusammen. Die gebürtige Münchnerin spielte einst selbst für die Bayern Frauen, dem Verein gehört ihre ganze Leidenschaft. Die Münchner Wochenanzeiger sprachen mit der Managerin über die Entwicklung des Frauenfußballs.
Der Frauenfußball erfährt in den letzten Jahren deutlich mehr öffentliche Beachtung. Womit hängt das Ihrer Meinung nach zusammen?
Karin Danner: Der Frauenfußball hat sich in Europa enorm entwickelt, gerade im sportlichen Bereich sind Fortschritte zu sehen. Das Spiel ist schneller, dynamischer, athletischer geworden und die Spielerinnen werden taktisch besser ausgebildet. Ebenso durch die Professionalisierung der Vereine hat der Frauenfußball eine erkennbare Aufwertung erfahren. Länder wie Frankreich, England und auch Spanien investieren viel Geld, um international führend zu werden. Nicht weniger Anteil an der steigenden Aufmerksamkeit dürfte die Teilnahme deutscher Mannschaften in internationalen Wettbewerben haben. Hinzu kommen die zunehmende Medienpräsenz und die Live-Übertragung der Spiele im Fernsehen.
Inwieweit hat dies Auswirkungen auf Ihre Aufgabenfelder als Managerin?
Karin Danner: Neben der weiteren Professionalisierung im sportlichen Bereich, muss diese auch in der Verwaltung und Kaderplanung stattfinden. Spielerinnenverpflichtungen werden finanziell gesehen immer extremer, auch aufgrund der europäischen Konkurrenz. Wir müssen über den Tellerrand schauen und ein waches Auge auf den nationalen wie auch internationalen Markt haben, um zu sehen, wo wir neue Anreize setzen und natürlich auch umsetzen können, gar müssen. Im Juniorinnenbereich ist es wichtig, frühzeitig Talente zu sichten. Diesen die beste schulische und sportliche Ausbildung zu ermöglichen sowie Eigengewächse in die Bundesliga zu führen, ist hierbei zentral. Dies ermöglicht uns auch, dass wir junge Spielerinnen für den Verein begeistern, langfristig binden können und unserer Konkurrenz bei der Jagd auf junge gute Spielerinnen zuvorkommen. Ebenso müssen weitere Sponsoren für den Frauenfußball begeistert werden, um die stetig steigenden Kosten decken zu können. Wir als Lizenzverein haben hier sicherlich andere Möglichkeiten als die reinen Frauenclubs in der Liga. Dennoch müssen auch wir haushalten und wohlbedacht arbeiten, eine sinnvolle Transferpolitik betreiben und die Konkurrenz im Auge behalten.
Wo sehen Sie die FC Bayern Frauen in 20 Jahren?
Karin Danner: Wenn ich das wüsste, könnte ich wohl hellsehen (lacht). Das ist auf jeden Fall eine schwierige Frage. Ich hoffe natürlich, dass sich der Frauenfußball generell wie in den vergangenen 47 Jahren entwickelt und Schritt für Schritt weiter in seiner Professionalisierung voranschreitet. Ich wünsche mir, dass sich starke frauenfußballbegeisterte Personen und Persönlichkeiten für unsere Sportart aussprechen, sodass weiterhin der Ball beim Frauenfußball rollt und dieser nicht von der Bildfläche verschwindet. Ich habe den Frauenfußball bisher beim FC Bayern über vier Jahrzehnte begleitet und hoffe, dass meine Nachfolge, die in 20 Jahren für den Frauenfußball beim FCB stehen wird, genauso viel Engagement, Leidenschaft und Herzblut mitbringt, um auch in Zukunft noch viele gemeinsame Erfolge mit unseren Männern feiern zu können. Niemand kann die Zukunft voraussagen, wichtig ist nur, dass sie positiv sein sollte.
Wer persönlich erleben möchte, wie sich die FC Bayern Frauen gegen die Nordrhein-Westfälinnen machen, sollte sich beeilen und bis Freitag, 22. September, 10 Uhr unter dem Stichwort "Bayern Frauen" eine Mail mit seinen Kontaktdaten an leser@muenchenweit.de senden! Zu gewinnen gibt es zwei Eintrittskarten zum Spiel am Sonntag, 24. September, um 14 Uhr im Grünwalder Stadion. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt, die Karten werden an der Kasse des Grünwalder Stadions hinterlegt.