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In der Tradition von Michelangelo

Berufsbild Steinmetz und Steinbildhauer

Der Ausbildungsberuf Steinmetz / Steinbildhauer ist für Frauen und Männer gleichermaßen geeignet. (Bild: BIV Steinmetze / Richard Watzke)

Phidias, Donatello und Michelangelo waren Künstler. Künstler auf einem ganz besonderes Gebiet: der Steinbildhauerei. Wer sich heute für eine Ausbildung zum Steinmetz oder Steinbildhauer entscheidet, reiht sich in eine tausende Jahre alte Tradition ein. Denn schon in der Antike bearbeiteten die Menschen Natursteine und erschufen beeindruckende Denkmäler und Kunstwerke.

Künstlerische Begabung

Egal ob es um die Restaurierung von Denkmälern, die Verarbeitung von Bodenplatten oder die Herstellung hochwertiger Grabsteine geht: Steinmetze und Steinbildhauer sind Experten auf dem Gebiet der Steinbearbeitung. Drei Jahre dauert die Ausbildung in diesem Beruf, für den man vor allem handwerkliches Geschick und künstlerische Begabung mitbringen sollte. Außerdem sollten die Bewerber körperlich fit sein und nicht den ganzen Tag am Schreibtisch verbringen wollen.

Die Ausbildung kann mit dem Schwerpunkt Steinmetz oder Steinbildhauer gewählt werden. Während der ersten beiden Lehrjahre haben die Auszubildenden dieselben Inhalte, erst im dritten Jahr findet die Spezialisierung statt. In den ersten beiden Jahren lernen die Auszubildenden unter anderem wie Steine zu Steinplatten verarbeitet und wie künstliche Steine hergestellt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist zudem die Bedienungen und Einstellung von Maschinen. Denn es gibt eine Vielzahl an Maschinen, die dem Steinmetz und Steinbildhauer das Leben leichter machen, sei es beim Schleifen oder Schneiden von Steinen. Zum Handwerkszeug des Steinmetzes und Steinbildhauers gehören also nicht nur Hammer und Meißel, sondern auch modernste Technik und natürlich: Stift und Zeichenblock. Schließlich sind Skizzen und Bauzeichnungen ein wichtiger Teil der Planungen.

Trauernde Menschen

Was in den Werkstätten entsteht, sind Kunstwerke. Das gilt vor allem für das Gebiet der Steinbildhauerei, denn hier haben es die Lehrlinge mit der Restaurierung von Denkmälern, aber auch mit individuellen Aufträgen wie der Anfertigung von Grabmalen zu tun. Neben dem künstlerischen Talent sollten Auszubildende, die auf dem Gebiet der Grabsteinherstellung tätig sind, vor allem Sensibilität mitbringen, da sie viel mit trauernden Menschen zu tun haben.

Während sich der Betrieb um das Vermitteln des praktischen Könnens kümmert, lernen die Auszubildenden in der Berufsschule sowohl theoretische als auch praktische Inhalte kennen. Fächer wie Massivarbeiten, Wandkonstruktionen, plastisches Gestalten, aber auch Deutsch und Sozialkunde stehen auf dem Stundenplan. Am Ende der dreijährigen Ausbildung erfolgt die Abschlussprüfung, die aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil besteht.

Die Möglichkeiten

Absolventen der Fachrichtung Steinbildhauerei finden zum Beispiel Beschäftigung in Grabstein- und Kunststeinbetrieben, in Restaurierungsbetrieben für historische Gebäude und Steindenkmäler sowie in Museumswerkstätten. Absolventen der Fachrichtung Steinmetzarbeiten können unter anderem in Betrieben der Naturwerkstein- sowie Natursteinbearbeitung arbeiten, aber auch in Restaurierungsbetrieben für historische Gebäude und Steindenkmäler sowie in Museumswerkstätten. Natürlich ist es in beiden Fachrichtungen auch möglich, die Meisterprüfung abzulegen und sich so auf den Weg in die Selbständigkeit zu machen.

Weitere Infos

Wer sich für den Beruf des Steinmetzes und Steinbildhauers interessiert, findet weitere Infos beim Bundesverband Deutscher Steinmetze unter www.bivsteinmetz.de, bei der Arbeitsagentur unter www.berufenet.arbeitsagentur.de sowie unter www.ausbildung.de im Internet.


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