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In den Händen der jungen Generation

Viele Menschen tauschten sich auf den 15. Balkantagen aus

Tanzdarbietungen gehörten zum Programm der 15. Balkantage. (Bild: Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.)

Vielfältige Veranstaltungen haben die 15. Balkantage geboten, die nun zu Ende gegangen sind. Dabei wurde wieder deutlich: kultureller Austausch ist möglich und momentan nötiger denn je. In vielerlei Hinsicht waren die diesjährigen Balkantage ein besonders großer Erfolg. Bis zum Frühsommer stand die Umsetzung der verschiedenen Veranstaltungen in der Schwebe. Umso eindrucksvoller war es zu sehen, wie nach langer Zeit der Isolation so viele Menschen zusammenkamen, um gemeinsam zu feiern, sich untereinander auszutauschen, gegenseitig zu inspirieren und miteinander zu erinnern. Dadurch wurde eine einzigartige Atmosphäre des kulturellen Austauschs und gemeinsamer Erlebnisse geschaffen.

Kreative Darbietungen

Unter dem diesjährigen Motto "Balkanconnection 2.0: Die junge Generation und die Zukunft der Region" wurde bereits im Frühling eine digitale Plattform für junge Menschen errichtet, um sich abseits der Landesgrenzen über den politischen und gesellschaftlichen Einfluss der eigenen Generation auszutauschen. Die dabei entstanden Diskussionen und neue Ideen sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg der persönlichen und gemeinschaftlichen Zukunftsgestaltung. Ein besonders breites Publikum sprachen die verschiedenen balkanischen Kunst- und Kulturschaffenden mit ihren kreativen Darbietungen an. Das vielseitige Programm brachte all die kulturellen Elemente zusammen, die das Herz des Balkans ausmachen. So gab es unter anderem eine Kunstausstellung aus Sarajevo, eine Inszenierung des Jungen Tanz-Ensembles des Belgrader Bitef Teatars und zwei große Konzerte: Eines von dem bosnischen Sevdah-Sänger Damir Imamović und das andere von der Münchener Band Stray Colors. Sie alle brachten nachfühlbar ihre ganz persönliche Verbindung zum Balkan auf die Bühne. Darüber hinaus vermittelte die Filmvorführung von "Quo Vadis, Aida?" den Zuschauern die geschichtsträchtigen Ereignisse des Bosnienkriegs.

Kulturelles Erbe

Ein besonderer Höhepunkt war der Balkanbasar mit zahlreichen Liveveranstaltungen, Folkloren, Ausstellungen, balkanesischer Küche und Kinderprogramm. Die ausgesprochen gute Stimmung dieses einzigartigen Orts der Begegnung schaffte es, jede Menge Menschen verschiedener Generationen und Herkünfte zusammenzubringen und zu begeistern. Menschen vom Balkan konnten die kulturelle Vielfalt der eigenen Region kennenlernen und Menschen ohne Balkanbezug in eine ihnen bisher fremde Kultur eintauchen. Desweiteren fand ein wissenschaftlicher Austausch über die Erinnerungskultur der jüdischen Sephardim im Rahmen eines ganztägigen Symposiums statt. Die Erhaltung des eigenen kulturellen Erbes über mehr als 500 Jahre ist sinnbildlich für die zukünftige Bewahrung der vielfältigen Kulturschätze des Balkan. Berührend waren auch die in Kooperation mit Münchenstift veranstalteten Projekte in Wohn- und Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen. Junge Künstler brach- ten ihre Aufführungen direkt in die Einrichtungen und machten damit genau den Menschen die gemeinschaftliche Kultur des Balkans zugänglich, die in den letzten Monaten mit Vereinzelung zu kämpfen hatten. Daran zeigt sich, was für ein wichtiges Bindeglied der kulturelle Austausch für die verschiedenen Generationen und Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen sein kann. Denn Kunst, Musik und Kultur sprechen eine internationale Sprache, die alle Menschen verstehen können.

Die Balkantage

Seit 14 Jahren sind die Balkantage sind die Balkantage ein fester Bestandteil der Kulturszene Münchens und dabei viel mehr als ein reines Kulturfestival. Es ist ein Friedensprojekt, das sich für Verständigung und Austausch zwischen den Ländern des Balkans einsetzt. Mit ihren vielfältigen Veranstaltungen mit über 5.000 Besuchern jährlich bieten die Bal- kantage eine Plattform zum Diskurs über die Region und fördern den Dialog zwischen den Kulturen sowie der Lebensweisen aller Länder auf der Balkanhalbinsel. Bindeglied der kulturelle Austausch für die verschiedenen Generationen und Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen sein kann. Denn Kunst, Musik und Kultur sprechen eine internationale Sprache, die alle Menschen verstehen können. Die erfolgreiche Umsetzung des bunt durchmischten Programms, das seit Ende Februar andauerte, wurde erst durch die Zusammenarbeit vieler Mitwirkenden möglich gemacht.


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