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"Im Sommer schon an den Herbst denken!"

Zum Ferienbeginn und angesichts steigender Inzidenzen ruft die München Klinik erneut zur Covid-19-Schutzimpfu

Hochmotivierte Kolleginnen und Kollegen führen in wechselnden Teams die Impfungen seit Dezember im Impfzelt der München Klinik Schwabing durch. (Bild: München Klinik)

Die München Klinik hat in Deutschland die ersten und bis heute rund 2.700 Covid-19-Patienten versorgt und behandelt weiterhin Covid-19-Patienten auf der Intensivstation und auf der Normalstation. Die Patientenzahl bewegt sich aktuell im niedrigen einstelligen Bereich, die Patienten werden zentriert am Standort Schwabing mit eigener Hauptabteilung für Infektiologie versorgt. Doch bundesweit steigt die Inzidenz erneut an.

"Aktuell holen wir verschobene Operationen nach"

Mit Blick auf den Herbst und die drohende „Delta-Welle“ ruft die München Klinik daher alle Menschen, die für eine Impfung infrage kommen und bislang noch kein Impfangebot wahrgenommen haben, zur Covid-19-Schutzimpfung in den Sommerferien auf: „Den Wunsch nach einer Verschnaufpause im Sommer haben wir wohl alle, und unser Klinikpersonal ganz besonders. Aktuell holen wir verschobene Eingriffe und Operationen nach, parallel werden Herzinfarkte, Krebspatienten und in Schwabing weiterhin Covid-19-Patienten versorgt. Seit 17 Monaten leisten unsere Mitarbeitenden diesen Spagat unter enormer Kraftanstrengung. Eine 4. Welle auf dem Patientenniveau der vergangenen Wellen wäre personell kaum stemmbar. Wir hoffen nach drei herausfordernden Pandemie-Wellen, dass die Zahl der Covid-19-Patienten, die schwer erkranken und im Krankenhaus versorgt werden müssen, im Herbst niedrig gehalten werden kann. Dafür ist der Impffortschritt im Sommer entscheidend“, sagt Dr. Axel Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung der München Klinik.

"Dem Virus einen Schritt voraus bleiben"

Prof. Clemens Wendtner, Chefarzt der Klinik für Infektiologie in der München Klinik Schwabing, ergänzt: „Dem Virus einen Schritt voraus zu bleiben, heißt im Sommer schon an den Herbst zu denken. Wir brauchen einen Herdenschutz gegen die 4. Welle und dazu müssen wir das Impftempo jetzt nochmal deutlich anziehen. Mit Blick auf Länder wie Großbritannien sehen wir, wie wichtig eine hohe Impfquote ist. Die Zahl der Hospitalisierungen steigt dort bereits wieder an und wäre ohne Impfung um ein Vielfaches höher. Studien haben bestätigt, dass die uns verfügbaren Impfstoffe eine sehr hohe Wirksamkeit auch gegen die Delta-Variante aufweisen, und sicher sind. Auch das Risiko einer Ansteckung von geliebten Menschen in unserem Umfeld wird durch die Impfung nachweislich reduziert. Wir haben in drei Wellen gesehen, wie erbarmungslos dieses Virus sein kann. Dieses Risiko sollten wir kein viertes Mal eingehen. Ich kann an jeden nur appellieren, sich solidarisch zu zeigen: zum eigenen Schutz, zum Schutz der Schwächeren, und letztlich zu unser aller Schutz vor einer erneuten großen Welle.“

Impfen ist wirksamer Schutz

Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in Modellrechnungen vermeldet, ist mit einer Impfquote von 65 Prozent bei den 12- bis 59-Jährigen noch mit einem sehr starken Anstieg der 7-Tage-Inzidenz von bis zu 400 Fällen pro 100.000 Einwohner und einer erhöhten Auslastung der Intensivstationen zu rechnen.

Bereits ab einer Impfquote von 75 Prozent zeigt das Modell jedoch deutlich niedrigere 7-Tage-Inzidenzen. Ab ca. 85 Prozent sind deutlich geringere Infektionszahlen und eine handhabbare Intensivbelegung zu sehen. Das bedeutet wirksamen Schutz und Risikominimierung für die Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können.

„Die Delta-Variante ist ansteckender als der Wildtyp aus Wuhan – deswegen müssen wir unser Impfziel so hoch wie möglich stecken, um die Bevölkerung zu schützen und die Zahl der Krankenhauseinlieferungen durch Covid-19 niedrig zu halten. Um sicher in den Herbst zu gehen, müssen wir in diesem Marathon jetzt zum Sprint ansetzen und das Impftempo jetzt im Sommer deutlich erhöhen. Nur so können wir im kommenden Herbst ein Deja-vu-Erlebnis verhindern“, so Prof. Wendtner.

Kein Risiko für spätere Schwangerschaft

„Es ist nachvollziehbar, dass Menschen durch die Menge an Gerüchten, die um die Covid-Schutzimpfung kursieren, verunsichert werden –mit der aktuellen nachprüfbaren wissenschaftlichen Erkenntnis und dem Fachwissen zu Impfungen und Viren lassen sich die Gerüchte entkräften und viele Ängste abbauen. Für die gewünschte Herdenimmunität müssen wir alle gesellschaftlichen Bereiche erreichen und dazu den Gerüchten konsequent Fakten entgegenstellen. Wenn wir beispielsweise jungen Frauen nachvollziehbar erläutern, dass mRNA-Impfstoffe kein Risiko für eine spätere Schwangerschaft darstellen, oder dass eine Impfung das Genom nicht verändern kann, können wir die Impfbereitschaft in Deutschland sukzessive erhöhen“, so Dr. Steffen Amann, Chefapotheker der München Klinik und Leiter des Impfzeltes der München Klinik Schwabing.

Dazu hat die München Klinik einen eigenen Fakten-Check zur Covid-19-Impfung erarbeitet, der über die Webseite zugänglich ist (www.muenchen-klinik.de/covid-19). Ein eigener Informationsbereich widmet sich außerdem wichtigen Fragen zur Covid-19-Schutzimpung und deren Auswirkungen auf Schwangerschaft, Fruchtbarkeit und Stillzeit, da hier ein großes Aufklärungsbedürfnis herrscht.

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