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Igeln ein Zuhause bieten

Das Tierheim sucht Menschen mit naturnahen Gärten

Stacheligel können sich einrollen, wenn sie sich bedroht fühlen. Auf die nachtaktiven Tiere stößt man vorwiegend in der Dämmerung und Dunkelheit. (Bild: Tierheim München)

Seit Oktober hat das Münchner Tierheim rund 1.200 Igel in seiner Wildtierstation versorgt – manche Notfälle mussten für eine längere Zeit aufgenommen werden, andere konnten bald wieder in die Natur entlassen werden. Im November und Dezember war die Igelstation mit 220 zu betreuenden Igeln, die noch nicht im Winterschlaf waren, an der Belastungsgrenze. Jetzt sind es aktuell noch etwa 120 Igel, die das Tierheim beherbergt. Sie haben in der geschützten Umgebung ihren Winterschlaf gehalten und täglich wachen nun einige der Stacheltiere auf – Zeit also, um mit der Auswilderung zu beginnen und sie in Gärten zu entlassen, in denen sie einen natürlichen Lebensraum vorfinden.

An die Natur gewöhnen

Das Münchner Tierheim sucht deshalb Menschen mit geeignetem Grün in verkehrsberuhigter Lage, die selbst aktiv Tierschutz betreiben wollen und den possierlichen Tieren ein geschütztes Zuhause bieten möchten. Da fast alle derzeit in der Wildtierstation untergebrachten Igel Handaufzuchten sind, müssen sie für drei bis vier Wochen in einem ausbruchsicheren Gehege mit wetterfestem Schlafhaus im Garten untergebracht und gefüttert werden. "So können die Igelkinder geschützt die Natur kennenlernen und ausprobieren, was man fressen kann. Auch adulte Igel sollten erst einmal in einem Gehege bleiben, damit sie sich an die Futterstelle gewöhnen. Sie kennen ihr neues Revier noch nicht und wissen nicht, wo sie Nahrung finden", erläutert die Sprecherin des Tierheims, Kristina Berchtold.

Igel mögen Katzenfutter

Nach der Eingewöhnungszeit kann das Gehege abgebaut werden, die Futterstelle bleibt aber noch für mindestens zwei weitere Wochen bestehen. Für die Fütterung eines Igels eignen sich Katzenfutter, ab und an ein Rührei oder hart gekochtes Ei, angebratenes Hackfleisch und als Ballaststoffe zum Druntermischen Haferflocken, Weizenkleie und Igeltrockenfutter. Auch eine kleine Schüssel mit Wasser sollte stets bereit stehen. Dass Igel keine Milch vertragen, müsste inzwischen allseits bekannt sein – sicherheitshalber sei es aber nochmals erwähnt.

Wer eine Auswilderungsstelle bieten kann oder weitere Fragen zur Auswilderung oder zu geeigneten Gärten hat, meldet sich bitte per E-Mail an wildtiere@tierheim-muenchen.de.


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