Hahn lebendig mariniert

Am Dienstag, 7. Februar, landete ein junger Hahn im Münchner Tierheim, nachdem er am Tag zuvor in Freiham gefunden worden war. Allerdings nicht freilaufend, wie Tierheim-Sprecherin Kristina Berchtold fassungslos berichtet: "Er steckte in einem Müllsack, zusammen mit einem zweiten Hahn, der bereits tot war. Die Tiere waren am ganzen Körper mit gelber curry- oder kurkumahaltiger Gewürzmarinade bedeckt. Sie hatten die ölige, körnige Gewürzmischung nicht nur auf und zwischen den Federn, sondern auch in allen Körperöffnungen. Der zweite Hahn muss offenbar daran erstickt sein."

"Wir sind fassungslos"

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierschutzvereins München hätten schon vieles erlebt, doch bei solch perfider Gleichgültigkeit gegenüber Tieren sei man schlicht fassungslos: "Wie lange die armen Vögel unter brennenden Schmerzen in Augen und Schleimhäuten mit dem Tod gerungen haben, wissen wir nicht. Die Qualen lassen sich aber unschwer erahnen", so Berchtold.

Laut Vogelklinik sei der Hahn, der höchstens fünf bis sechs Monate alt ist, in der Ria-Burkei-Straße gefunden, dann von der Feuerwehr zur Tierrettung und von dort in die Vogelklinik nach Oberschleißheim gebracht worden. "In der Klinik wurde er notversorgt und mehrmals gewaschen. Am Dienstag holten unsere Tierschutzinspektoren den überlebenden Hahn, der noch immer gelb gefärbt ist, aus der Klinik ab. Er darf sich nun erstmal bei uns im Tierheim erholen, bevor wir ein schönes, liebevolles Zuhause für ihn suchen."

Wer hat was gesehen?

Mit den Infos, die vorliegen, hat der Tierschutzverein Anzeige wegen Tierquälerei erstattet und bitten um Zeugenhinweise: Wer hat am Montag, 6. Februar, in der Ria-Burkei-Straße in Freiham verdächtige Beobachtungen gemacht oder kann Hinweise geben, die zum Täter bzw. zur Täterin führen? Sachdienliche Hinweise und Informationen können direkt an die Tierschutzinspektion unter Tel. 089/92100014 oder per Mail an l.schuebel@tierschutzverein-muenchen.de gegeben werden.