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Gesundheitsfrage - Durchfall

Woche 51, 2008

Sebastian Merkel aus Aubing fragt: „Seit zwei Tagen treten bei mir am Tag mehr als drei wässrige oder breiige Stühle auf. Zum Durchfall kommen auch noch Übelkeit, Erbrechen und Darmkrämpfe hinzu. Ich fühle mich schlapp und kraftlos, Fieber habe ich aber nicht. Was kann die Ursache für meine Beschwerden sein und was kann ich zur Linderung tun?“

Sehr geehrter Herr Merkel,
Durchfall und Erbrechen sind die Hauptsymptome von Magen- Darm- Infekten. Sie haben vielfältige Ursachen .Meist stecken Viren und Bakterien dahinter, in manchen Fällen auch Parasiten. Bakteriengifte (Toxine) in verdorbenen Lebensmitteln können ebenfalls Auslöser sein.
Die Erreger führen zu einer Zerstörung der Schleimhäute in Magen und Darm. Dadurch kann die aufgenommene Nahrung nicht mehr verdaut werden, bindet Wasser und macht den Stuhlgang dünnflüssig. Die Darmbeweglichkeit ist während dieser Phase meist gesteigert, was zu krampfartigen Bauchschmerzen führen kann. Durch den hohen Wasser- und Salzverlust  kommt es häufig zu großer körperlicher Schwäche. Besonders bei Kindern und älteren Menschen besteht die Gefahr der Austrocknung bis hin zum Kreislaufkollaps.
Die meisten Magen- Darm- Infektionen heilen von selbst aus. Eine Therapie beschränkt sich in der Regel auf symptomatische Maßnahmen. Diese bestehen in erster Linie in dem Ersatz von Flüssigkeit und Salzen, idealerweise in Form von fertig gemischten Glucose- Elektrolytpulvern, die nur noch in Wasser aufgelöst werden müssen. Ebenso eignen sich Kamillen- oder Anis- Fenchel- Kümmel- Tee, um den Verlust an Wasser auszugleichen.
Ein vorsichtiger Kostaufbau kann die Erholung der zerstörten Darmschleimhaut fördern und sollte in Form von leicht verdaulichen Kohlenhydraten (Zwieback, Salzstangen, Weißbrot) von Anfang an versucht werden. Außerdem können so genannte Probiotika die natürliche Bakterienflora im Darm stabilisieren und die Durchfalldauer verkürzen. Bei starkem Durchfall und mehrmaligem Erbrechen werden Medikamente eingesetzt, die das Erbrechen oder den Durchfall unterdrücken.

Bei akuter Diarrhoe, d.h. Durchfällen von weniger als 2 Wochen Dauer kommen folgende Ursachen in Betracht:
a) Lebensmittelvergiftungen durch bakterielle
Toxine
b) Infektionen durch Viren, Bakterien, in seltenen Fällen auch Parasiten
c) Medikamente, hier am häufigsten Antibiotika
Halten die Durchfälle länger als 5 Tage an, sollte eine Stuhlprobe mit Testung auf pathogene Darmkeime und Viren erfolgen.
Bis dahin ist eine rein symptomatische Therapie mit Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr in Form von Tee, Wasser, Apfelsaftschorle und Substitution von Elektrolyten durchzuführen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Symptomatisch können noch obstipierende Mittel, wie Loperamid, die die Darmperistaltik hemmen, kurzfristig eingenommen werden.
Je nach Befund der Stuhlprobe wird dann entweder rein symptomatisch behandelt oder ggf. eine spezifische Therapie eingeleitet werden. Bei länger anhaltender Diarrhoe über 2 Wochen empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen, um unter Zuhilfenahme der Anamnese eine umfangreichere Diagnostik durchzuführen.

Das Symptom des Patienten gehört hauptsächlich zu den Magen- und Darmerkrankungen. Aus Sicht der TCM gibt es vier versch. Gründe, die zu diesen Beschwerden führen:  Kälte im Magen und Darm ,Verdauungsblockaden, Qi-Stagnation im
Leberfunktionskreislauf und Yang-Mangel in Milz und Nieren. Die Ursachen für die o.g. Beschwerden liegen häufig an einer unregelm.
Essgewohnheit, oder zu viel ungekochtem und kaltem Essen. In der Übergangszeit zwischen Herbst und Winter, besteht äußere Kälte, die
sich in den Magen einschleicht. Kälte liegt in Magen und Darm und behindert den Verdauungsverlauf. All diese Ursachen verursachen einen Qi-Stau im Bauch, so dass Schmerzen entstehen.
Zu viele fettreiche Speisen oder scharfe Soßen können ebenfalls zu diesen Beschwerden führen.
Es entsteht Hitze im Darmbereich und das Qi hat Blockaden. Außerdem spielen die seelischen Faktoren wie bedrückte Stimmung und Ärger eine krankmachende Rolle. Die funktionelle Aktivität des Qi wird dadurch beeinträchtigt, es entwickelt
sich eine Qi-Stagnation in der Leber, dies schwächt den Magen. Der Patient leidet daher unter Müdigkeit und hat schwache Milz- und Magenfunktionen.
Mangelnder Lebenszyklus von Qi und Blut, Yang-Mangel in Nieren können zu Übelkeit, Bauchschmerzen, Darmkrämpfen, Durchfall und Symptome wie Erschöpfungszustände führen. Patienten, die solche Beschwerden haben, sollten möglichst schnell zum Arzt gehen.
Mit einer Puls- und Zungendiagnose werden in der TCM die Wurzeln und individ. krankmachenden Faktoren ermittelt. So kann ein auf den Patienten abgestimmter Therapieplan, mit den Methoden der TCM wie bspw. der Akupunktur, Kräutermedizin, Moxibustion, Schröpfen, Schabetechnik (Gua-Sha-Methode), Akupressur od. Kräuterbad erstellt werden.
Ich wünsche Ihnen gute Besserung.

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