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"Gemeinsam haben wir schon viel erreicht"

Aktionsbündnis "Artgerechtes München" will Produkte aus artgerechter Tierhaltung auf den Tisch bri

Aktionsbündnis "Artgerechtes München": Unterstützer des Aktionsbündnisses liefern Brotzeitkörbe mit Leckereien aus artgerechter Haltung sowie Informationen „frei Haus“ in jedes Fraktionszimmer im Münchner Rathaus. (Bild: Bernd Wackerbauer)

Stephanie Weigel ist die Leiterin der Umweltabteilung bei Tollwood. Das Festival verwöhnt seine Besucher mit Kulinarik aus aller Welt — in Bio-Qualität. Denn das Team ist überzeugt, eine ökologische Landwirtschaft sorge für eine gesunde Umwelt und dafür, dass Tiere ein gutes Leben haben. Stephanie Weigel stellt das Aktionsbündnis „Artgerechtes München", zu dem Tollwood gehört, vor:

Was ein Festival kann, kann auch die Stadtverwaltung – zumal wenn sie sich zur Biostadt erklärt hat. 2015 startete Tollwood mit 140 Organisationen das Aktionsbündnis „Artgerechtes München“. Unser Ziel: Überall da, wo die Landeshauptstadt selbst entscheiden kann, sollen Produkte aus artgerechter Tierhaltung auf den Tisch: auf den Empfängen der Stadt, in städtischen Kantinen und Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Kultureinrichtungen. Und natürlich auf öffentlichen Großveranstaltungen, bei denen die Stadt München Hausherrin ist, wie dem Stadtgründungsfest, den Auer Dulten und auch auf dem Oktoberfest. Dass wir damit den Münchnern aus dem Herzen sprechen, zeigen nicht nur die fast 60.000 Menschen, die die Forderungen des Aktionsbündnisses bereits unterzeichnet haben. Über 18.000 Menschen gingen im vergangenen Oktober bei der „Mia ham’s satt“-Demo für eine ökologische und tiergerechte Landwirtschaft auf die Straße.

Ermutigende Erfolge

Gemeinsam haben wir schon viel erreicht. In städtischen Kitas stammen tierische Produkte mittlerweile zu 90 Prozent aus Öko-Tierhaltung. Bei städtischen Empfängen kommt nur noch Biofleisch auf die Teller, die städtischen Kantinen beziehen Fleisch immerhin zu 30 Prozent aus artgerechter Haltung, zwei Kantinen der SWM sowie vier Schulen haben Pilotprojekte zur Umstellung gestartet. Das sind ermutigende Erfolge!

Aber eine anscheinend besonders heilige Kuh muss noch an den Hörnern gepackt werden: die öffentlichen Großveranstaltungen. Hier wird München dem Anspruch als Biostadt alles andere als gerecht: auf dem Christkindlmarkt und dem Stadtgründungsfest gibt es nur zaghafte Fortschritte – und auf dem Oktoberfest muss man Bio mit der Lupe suchen.


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