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„Geld in die Zukunft investieren“

Neuhauser Grüne fordern offene Diskussion zur Situation auf dem Mittleren Ring

Der Ortsverband und die Fraktion des Bezirksausschuss der Grünen in Neuhausen-Nymphenburg und Gern fordern einen offene Diskussion von schnell umsetzbaren, nachhaltigen Maßnahmen für die Anwohner am Ring und einen Abschied von den einseitigen Tunnel-Fixierung. „Wir freuen uns, dass die untragbare Situation am Mittleren Ring endlich angegangen wird, aber die Euphorie der Tunnel-Befürworter ist nach Durchsicht der Unterlagen nicht nachvollziehbar“ erklärt Anna Hanusch, Mitglied im Unterausschuss Verkehr und Sprecherin des Ortsvereins Neuhausen-Nymphenburg.

Gleichwertige Alternativen

Wie von den Grünen im Stadtrat und Bezirksausschuss gefordert, werden in der Machbarkeitsstudie nicht nur ein Verlängerung des Tunnels, sondern auch gleichwertige Alternativen zur Verbesserung des aktiven und passiven Lärmschutzes und der Luftreinhaltung untersucht und hinsichtlich der Wirksamkeit, der baulichen Realisierbarkeit und auch der städtebaulichen Qualität verglichen und bewertet. „Die Fixierung auf die Verlängerung des Tunnels führt in einen Sackgasse und während aufwändiger Untersuchungen werden die gesundheitlichen Belastungen für die Anwohner weiter ignoriert.“, so Hanusch weiter. Die Werte an der Messstation vor dem Maxim Kino seien aber weiterhin besorgniserregend. Die Lärmbelastung direkt an der Straße betrage 80 Dezibel – die entspreche der Lautstärke eines Presslufthammers. „Und die zulässigen Grenzwerte für Feinstab wurden in diesem Jahr bereits 44 Mal überschritten.“

Ergänzende Lärmschutzwände

Verbesserungen für die Anwohner lassen sich nach Ansicht der Grünen im Stadtbezirk schneller und kostengünstiger mit einer Einhausung der vorhandenen Tunnel-Zufahrten, mit verschiedenen baulichen Maßnahmen an Gebäuden und ergänzenden Lärmschutzwänden realisieren. Um die Verbindung zwischen den beiden Teilen des Bezirks Neuhausen zu stärken, sollten nach Ansicht der Grünen zusätzliche Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Fahrradfahrer geschaffen und die vorhandenen aufgewertet werden. Großes Verbesserungspotenzial für den Rad- und Fußgängerverkehr bestehe insbesondere auf dem bereits untertunnelten Teilstück der Landshuter Allee – die Fahrbahnen und Kreuzungen seien dort überdimensioniert.

Finanzierung „nicht darstellbar“

Gegen eine Tunnellösung spreche neben finanziellen – nach Auskunft der Stadtkämmerei sind weitere Untertunnelungen „undenkbar“ und die Finanzierung „nicht darstellbar“, solange noch Tunnelabschnitte mit Kostensteigerungen im Bau sind – auch viele verkehrliche Gründe. Zum Beispiel würden die vorhandenen Kreuzungen und die vielen Seitenstraßen eine komplette Verlegung der Verkehrsachse Landshuter Allee in den Untergrund unmöglich machen. Auch das Modell Petuelpark wäre bei einer Tunnellösung nicht umsetzbar. „Bei einem Tunnel handelt sich um eine sehr aufwendige Maßnahme, die nicht bei der Ursache für die Belastung – dem hohen Verkehrsaufkommen – ansetzt. Wir können nicht Abschnittsweise alle Hauptverkehrsstraßen in Tunnel verlegen, sondern müssen das Verkehrsaufkommen insgesamt und besonderes den Schadstoffausstoß der Fahrzeuge reduzieren“, meint Hanusch.

Ausweitung der Umweltzone

Die Grünen in Neuhausen fordern daher eine Ausweitung der Umweltzone auf den Mittleren Ring, die schnelle Einführung des Parkraummanagement auch außerhalb des Rings, die konsequente Überprüfung von Höchstgeschwindigkeiten, die Einführung von Geschwindigkeitsreduzierungen in Wohngebieten und auch die Einführung einer City-Maut, welche in anderen Städten eine Reduzierung des Individualverkehr um rund 20 Prozent bewirkt hat. „Jetzt muss das Geld in die Zukunft investiert werden – und die gehört in den Städten den Fahrrädern, Fußgängern, der Elektro-Mobilität und dem Öffentlichem Nahverkehr“, betont BA-Fraktionssprecher Gunter Schäfer. Und Hanusch ergänzt: „Wir sind gerne zu einer Zusammenarbeit mit allen Interessierten bereit, wenn offen über alle Möglichkeiten auch neben der Tunnel-Verlängerung gesprochen wird.“

Weitere Informationen zum Ortsverband gibt es im Internet: www.gruene-muenchen-neuhausen.de. Unter Tel. 38168646 oder per E-Mail an GrueneOVNN@unser-postfach.de können Bürger den Ortsverband erreichen.


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