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"Geht nicht, gibt's nicht!"

(Bild: imp)

Bei unserem Sommermärchen "Es geht um das richtige Maß! Wie können Stadt und Umland ihr Wachstum bewältigen?" (Mehr-Wissen-ID 91977), das am Samstag, 26. August, erschien, diskutierten unsere Teilnehmer über die notwendige Nachverdichtung in und um München.

Leser Josef Vogl schreibt dazu:

"Meine Meinung: Es wird viel zu viel geredet und viel zu wenig getan – von allen! Das liest man auch in ihren zwei Seiten Bericht. Gehen Sie mal von Moosach nach Steinhausen, von Sendling nach Freimann: Was heißt da 'Nachverdichtung'? Bei den heuer häufig hohen Temperaturen in einer nachverdichteten Steinwüste wohnen und leben – ist das das (ein) Münchner Wohnkonzept? Daran ändern auch ein Streifen „Grün“ und/oder sogenannte (mobile) Wandertöpfe nichts, auch keine wasserspendenden Brunnen. Das bringt kein besseres Klima und kein besseres Atmen. Da brauchen wir noch gar nicht von weiteren großen Problemen sprechen, die die Nachverdichtung mit sich bringt und die sie in Ihrem Artikel beschreiben.

Dem Wachstum und dem bezahlbaren Wohnraum muss laufend Aufmerksamkeit geschenkt werden, doch mir fallen über die letzten Jahre einige realisierte und anstehende Bauprojekte ein, welche die Möglichkeit in sich gehabt hätten und haben könnten: Denken Sie an Schwabing Nord (am Olympiaberg) oder entlang der Bahn, von der Hackerbrücke bis zur Schlossmauer; hunderte, wenn nicht gar tausende von Wohnungen. Und, was ist daraus geworden? Bezahlbarer Wohnraum? Und jetzt, die kommende riesige Baustelle (hinter der Schlossmauer) in Richtung Pasing. Was wird daraus werden – bezahlbar? Oder werden es solche vertraglichen Konstrukte, die nach kurzer Zeit Wohnungen wieder unbezahlbar machen?

Oder ich denke an das die Tage neu eröffnete Nachwuchszentrum vom FC Bayern. Nichts gegen den Verein und die Personen, doch hat es in der Stadt vier, sechs oder acht (ich weiß nicht mehr wie viele) Fußballfelder gebraucht? Wieviel bezahlbarer Wohnraum hätte darauf entstehen können? Gibt es nicht im Münchner Norden, Richtung Garching /Oberschleißheim ein (ehemaliges) Bundeswehrgelände worüber sich Stadt, Land, Bund schon jahrelang Gedanken über die Verwertung machen?

Warum dauern Entscheidungen Jahre?

Ich bin der festen Überzeugung, München muss in die Fläche gehen und stimme dem Satz von Frau John „…die Kommunen sind in der Pflicht“ zu. Eben, Frau John, zwischen München und Starnberg, 20 km entfernt, da gibt es Land genug für Wachstum und um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen - und das 20 km, ob nach Süden, Westen, Norden oder Osten. Es muss geredet, doch viel viel mehr gehandelt werden; ein geht nicht, gibt's nicht.

Einer Ihrer Gäste spricht von Kompliziertheit, Komplexheit, Bürokratie, Beamtenschimmel. Andere sagen, es ist doch schon so viel für schnellere Wege, Einfachheit und vieles mehr getan worden. Warum dauern „Reden, Diskussionen, Vorentscheidungen“ trotzdem Jahre? Nach den Entscheidungen die Umsetzung trotzdem Jahre? Was macht Frau Betzenbichler zu Beginn ihres Artikels für eine Aussage? „Wir gehen von geschätzten 1,8 Mio. Einwohner im Jahr 2035 aus.“

In 18 Jahren – den Zug haben wir verpasst, das Bahnbrechende, wovon Frau Betzenbichler spricht, werden wir hoffentlich nicht so erleben. Oder möchten Sie in einem Haus auf Stelzen beim Dantebad wohnen, auch wenn sie gleich um die Ecke das Freibad haben? Ach ja, das Olympiagelände ist auch nicht weit davon entfernt! Die Dachauer Straße und der Mittlere Ring aber auch nicht. Was heißt es da? Eine der am stärksten frequentierten Autostraßen Europas – und was ist mit dem Feinstaub?"

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