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Hospizkatzen im Münchner Tierheim suchen ein Gnadenplätzchen

Nico (Bild: Tierheim München)

Durch das Münchner Tierheim (Riemer Str. 270) wandern jährlich mehr als 1.500 Katzen, die durchschnittliche Verweildauer beträgt etwa sechs Wochen. Einige der Samtpfoten sind allerdings nicht so einfach zu vermitteln, bräuchten aber sehr schnell einen guten Platz, da sie voraussichtlich nicht mehr lange zu leben haben. Die Mitarbeiter des Tierschutzvereins München wünschen sich alle mit ganzem Herzen, dass besonders für diese "Hospizkatzen" bald ein liebevolles neues Zuhause gefunden werden kann.

Nur noch eine kleine Weile

Einer dieser Stubentiger ohne große Lebenserwartung ist Nico. Er kam als Fundtier Ende Juli ins Münchner Tierheim. "Er hat eine Tätowierung im Ohr. So konnten wir zumindest herausfinden, dass er 16 Jahre alt ist. Leider sind seine Besitzer unbekannt verzogen", teilt Kristina Berchtold aus dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit des Münchner Tierheims mit und erzählt weiter: "Nico hat schweren Hautkrebs. Er wurde mit einem komplett offenen und blutigen Hals gefunden. Unsere Tierärzte konnten die betroffene Stelle aber erfolgreich operieren und so wächst ihm an dieser Stelle langsam wieder Fell nach. Doch nach seiner gesundheitlichen Gesamterscheinung zu urteilen, hat der arme Tropf nur noch eine begrenzte Zeit bei uns und deshalb suchen wir für den absolut liebesbedürftigen, ruhigen und verträglichen Kater ein schönes Hospizplätzchen."

Wer Nico für die letzte Zeit seines Lebens aufnehmen möchte, kann unter Tel. (089) 921000-820 Kontakt mit der Quarantänestation des Tierheims aufnehmen.

Dreifarbige Glückskatze

Auch die 15-jährige Katzendame Lilly sucht dringend ein ruhiges Plätzchen für ihren letzten Lebensabschnitt. Sie kam bereits vor acht Monaten ins Tierheim, weil sie sich mit der in ihrem letzten Zuhause bereits vorhandenen Katze nicht vertrug. Sie ist kastriert, gechipt und geimpft. Leider hat sie einen nicht behandelbaren Tumor, der zwar derzeit keine Probleme macht, von dem man aber nicht absehen kann, wie er sich entwickelt.

"Bei uns zeigt sich Lilly eher schüchtern, aber dennoch recht eigenwillig", erklärt Kristina Berchtold. "Sie lässt sich schnell durch laute Geräusche oder Ähnliches stressen. Interessierte Tierfreunde sollten mit Lillys Besonderheiten umgehen und ihr ein ruhiges Zuhause bieten können. Zudem braucht sie unbedingt einen Einzelplatz ohne weitere Tiere. Die mag sie nämlich leider gar nicht. Hat Lilly aber erst einmal Vertrauen gefasst, genießt die dreifarbige Glückskatze jede Schmuseeinheit mit ihrer Bezugsperson und freut sich über viel Zuwendung."

Lilly lebt im Katzenhaus des Tierheims. Interessenten können unter Tel. (089) 921000-36 mehr über sie erfahren.

Das Tierheim hilft mit

Dies sind nur zwei Beispiele – das Münchner Tierheim beherbergt aber noch eine ganze Reihe weiterer Hospizkatzen, für die ein liebevolles Zuhause gesucht wird. Wer eine der Katzen für die letzten Lebensmonate aufnimmt, sollte sich zutrauen, Medikamente zu verabreichen und die Tierchen entsprechend zu pflegen, wenn es nötig wird. Die medizinischen Versorgungkosten übernimmt bei den Hospizkatzen das Tierheim.

 


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