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From Fashion to Reality

Fotografien von Peter Lindbergh

Tina Turner, Paris, 1989, Stern (Bild: © Peter Lindbergh (Courtesy of Peter Lindbergh, Paris / Gagosian Gallery) Azzedine Alaïa, S/S 1989)

Peter Lindbergh – geboren 1944 in Polen – ist einer der einflussreichsten Modefotografen der letzten 40 Jahre. Vom 13. April bis 27. August zeigt die Kunsthalle München (Theatinerstraße 8) unter dem Motto "From Fashion to Reality" über 220 seiner Fotografien. Neben seinen ikonischen Bildern, mit denen Lindbergh das Supermodel-Phänomen der 1990er-Jahre begründete, werden bisher unveröffentlichte Fotografien und weiteres, nie gezeigtes Material präsentiert; darunter persönliche Notizen, Storyboards, Requisiten, Polaroids, Kontakt-Abzüge, Filme und großformatige Drucke. In einer Welt mit fest etablierten ästhetischen Codes bezog Lindbergh mit seinen wegweisenden Bildern klare Position zu gesellschaftlichen Themen: Er war der Erste, der den Fokus auf den einzigartigen Charakter seiner Modelle legte und so der oberflächlichen Künstlichkeit der Modefotografie eine Abfuhr erteilte. Anstatt hübsch ausstaffierter menschlicher "Kleiderständer" zeigt er selbstbewusste, ausdrucksstarke Frauenfiguren.

Für sein Werk sind Porträts bestimmend, die Unbefangenheit und körperliche Anmut ausstrahlen. Lindbergh revolutionierte damit die Bildsprache der bekannten Magazine und Mode-Labels und führte mit seinen meist schwarz-weißen, den flüchtigen Moment einfangenden Fotografien einen neuen Realismus in die Modefotografie ein, deren Entwicklung er seit den 1980er-Jahren maßgeblich mitbestimmte.

Die Ausstellung wird von Thierry-Maxime Loriot kuratiert. Er hat die Arbeiten nicht chronologisch geordnet, sondern zeigt die künstlerische Entwickung Lindberghs anhand von Themenkomplexen, die der Fotograf über die Jahre mit besonderer Leidenschaft verfolgte: Supermodels, Couturiers, Zeitgeist, Tanz, Die Dunkelkammer, Das Unbekannte, Silver Screen und Ikonen.

Der Eintritt beträgt 12 Euro, das Montagsticket kostet 6 Euro.

 


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