Foodtrucks versorgen Bedürftige mit Essen
Zahlreiche Hilfen des Sozialreferats während der Corona-Pandemie
Im Zuge der Corona-Pandemie steht die Landeshauptstadt weiterhin vor großen Herausforderungen. Das Sozialreferat federt mit einem Maßnahmenpaket die Härten ab, die gerade ältere oder Menschen mit wenig oder keinem Einkommen besonders treffen. Oberbürgermeister Dieter Reiter erklärte: „Das Sozialreferat hat schnell und umfassend auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie reagiert. Mir war wichtig, dass es so schnell wie möglich Ansprechpartner seitens des Referats gibt, die Menschen in Notsituationen Fragen beantworten und Hilfen aufzeigen können. Deshalb haben wir eine zentrale Servicenummer für all diejenigen geschaltet, die soziale Unterstützung brauchen. Wer nicht Einkaufen gehen kann, weil er zu einer Risikogruppe gehört oder nicht mobil ist, kann durch einen Einkaufsservice mit Nahrungsmitteln oder mit einem warmen Mittagessen versorgt werden. Und wir haben zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten für Menschen geschaffen, die besonders unter der derzeitigen Situation leiden, beispielsweise für Wohnungslose oder für Frauen, die von häuslicher Gewalt bedroht sind. Denn die harten Maßnahmen zum Schutz unserer Gesundheit dürfen nicht dazu führen, dass dadurch Menschen in existentielle Not geraten.“
Servicetelefon als erste Anlaufstelle
Unter der Nummer 233-96833 bietet das Sozialreferat ein Servicetelefon als erste Anlaufstelle für Bürger an. Es vermittelt je nach Anliegen in eines der zwölf Sozialbürgerhäuser (SBH), zum Jobcenter oder ins Amt für Wohnen und Migration. Das Servicetelefon ist Montag bis Mittwoch von 8 bis 16 Uhr, am Donnerstag von 8 bis 17 Uhr, am Freitag von 8 bis 13 Uhr und am Samstag von 9 bis 15 Uhr erreichbar.
Versorgung von älteren Menschen
Die 32 Alten- und Service-Zentren (ASZ) gehören in der aktuellen Corona-Krise neben den Sozialbürgerhäusern zu einer systemrelevanten sozialen Versorgungskette, in der auf (bedürftige) ältere Menschen in München zugegangen wird. Dies gilt insbesondere nun auch im Hinblick auf die Versorgung mit Nahrungsmitteln.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy sagte: „Aufgrund der aktuellen Krise kann der soziale Mittagstisch in den ASZ und den sieben weiteren Einrichtungen der offenen Altenarbeit nicht mehr stattfinden. Deshalb haben wir andere kreative und innovative Lösungen erarbeitet. Wo es möglich ist, werden die älteren Menschen mobil mit warmem Essen versorgt. Alternativ werden Einkäufe für dringend notwendige Grundnahrungsmittel und Hygienemittel erledigt.“
Das Sozialreferat hat zudem mit Unterstützung des Kulturreferats einen Einkaufsservice eingerichtet, der sicherstellt, dass ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen die notwendigen Lebensmittel erhalten und ihre Wohnung nicht zum Einkaufen verlassen müssen. Auch der vom Sozialreferat geförderte Verein „Münchner Freiwillige“ hilft bei Einkäufen: Der Verein bietet eine Unterstützung für ältere Menschen, etwa bei der Besorgung von Lebensmitteln und Medikamenten, wenn sie diese nicht selbst besorgen können. Darüber hinaus hilft er bei alltäglichen Herausforderungen, wie der Versorgung von Haustieren (Gassi gehen etc.).
Versorgung von Bedürftigen
Das Sozialreferat bezuschusst in München Essenstafeln mit insgesamt über 30 Ausgabestellen für Lebensmittel und warme Mahlzeiten. Die Münchner Tafel ist auf dem Gelände der Großmarkthalle (Westtor) Montag bis Samstag von 13.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Die Ausgabe erfolgt für die einzelnen Ausgabestellen an bestimmten Tagen und zu ausgewählten Zeiten in Verbindung mit einem Tafelausweis. Die bestehenden Essenstafeln haben ihre Ausgabemodalitäten an die Allgemeinverfügung zur vorläufigen Ausgangsbeschränkung angepasst. Eingestellt wurde die Essensausgabe der Heilsarmee am Stachus. Zudem arbeitet das Sozialreferat daran, gemeinsam mit den Trägern beziehungsweise Wohlfahrtsverbänden sowie den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die sozialen Infrastrukturen aufrechtzuerhalten. Dabei werden selbstverständlich alle zum Infektionsschutz nötigen Maßnahmen getroffen.
Hilfe für Wohnungslose
Im Haus International werden besonders vulnerable Personen (Alter, Vorerkrankung, etc.) aus der Sofortunterbringung untergebracht, um damit im Falle eines Corona-Ausbruchs deren Ansteckung zu vermeiden. Zudem hat das Sozialreferat eine Quarantäneunterkunft eingerichtet, in der Haushalte untergebracht werden, für die eine Quarantäne angeordnet wurde. Ebenso ist ein gesondertes Quarantäneobjekt für vulnerable Zielgruppen (von häuslicher Gewalt bedrohte Frauen, alte Personen, Menschen mit Vorerkrankung, etc.) geplant. Zwei Häuser für wohnungslose Frauen haben sich bereiterklärt, bei Bedarf Frauen der Frauenhäuser aufzunehmen, um die Frauenhäuser angesichts des vermuteten Anstiegs von häuslicher Gewalt aufgrund der Ausgangsbeschränkungen zu unterstützen.
Hilfe bei Obdachlosigkeit
Das Kälteschutzschutz- und Übernachtungsschutzprogramm der Stadt in der Bayernkaserne hat seit Samstag, 21. März, ganztägig inklusive einer Essensverpflegung geöffnet. Die obdachlosen Männer und Frauen, die dort übernachten, müssen tagsüber die Einrichtung nicht mehr verlassen. Weiterhin haben die wichtigsten Anlaufstellen für obdach- und wohnungslose Menschen (Schiller 25, Otto und Rosi, D3, Teestube „komm“) nach wie vor im Notbetrieb unter den nötigen Gesundheitsvorkehrungen geöffnet, genauso wie die Notversorgung im Amt für Wohnen und Migration. Persönliche Beratungen finden jedoch nur in ganz dringenden Angelegenheiten statt (zum Beispiel bei Einweisung in eine Unterkunft). In allen anderen Anliegen bittet das Sozialreferat um telefonische oder schriftliche Kontaktaufnahme. Das Servicetelefon des Sozialreferats ist telefonisch unter 233-96833 erreichbar.
Foodtrucks im Zentrum
Die Träger der Bahnhofsmission und ihre Spitzenverbände Diakonie und Caritas haben zudem mit dem Sozialreferat der Stadt die Angebote für bedürftige Menschen im Stadtzentrum ausgebaut. Zwei Foodtrucks versorgen Bedürftige mit Essen. Die diakonia verteilt in Räumen des ehemaligen Postbankgebäudes an der Schwanthalerstraße Kleidung und Hygieneartikel. Diese Maßnahmen sollen vor allem die Bahnhofsmission entlasten.
Medizinische Versorgug für Obdachlose
Für obdachlose Haushalte besteht in München mit den Arztpraxen in der Pilgersheimer Straße, der Straßenambulanz und der Arztpraxis in St. Bonifaz ein breites Angebot zur ärztlichen Versorgung. Im Übernachtungsschutz sind Mitarbeiter von open med regelmäßig vor Ort, um die Betreuung von Personen ohne Krankenversicherung sicherzustellen.
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