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Faszinierender Mini-Drache

Der Feuersalamander ist das Wildtier des Monats März

Prächtig anzusehen: der Feuersalamander. (Bild: Harald Matern auf Pixabay)

Der Tierschutzverein München will auch immer wieder unsere heimischen Wildtiere in den Fokus rücken und stellt darum am Ende eines jeden Monat ein Tier besonders in den Mittelpunkt – als Wildtier des Monats. Diesmal ist es der Feuersalamander, dem als Tier des Monats März diese Ehre zuteil wurde.

Lydia Schübel, Biologin beim Tierschutzverein München und Expertin für heimische Wildtiere, hat Wissenswertes zu dem Mini-Drachen zusammengestellt, der zwar das Feuer im Namen führt, aber deshalb noch lange keines speit. "Im 1. Jh. n. Chr. glaubte man er sei ein boshaftes Gifttier, welches ganze Völker vernichten könne und mit seinem Gift absichtlich Brunnen, Früchte und Holz vergifte, um Menschen zu töten. Ebenso sah man den Feuersalamander unter brennenden Häusern hervorkriechen und nahm an, dieser hätte das Feuer verursacht", berichtet die Biologin über die sagenumwobene Vergangenheit des Schwanzlurches, der mit einer Länge von 14 bis 20 Zentimetern der größte heimische Vertreter seiner Art ist.

Besonders geschützt

Dass solche Erzählungen Humbug sind, wurde den Menschen erst im Laufe der Jahrhunderte klar. Heute – in einer wesentlich weniger abergläubischen Welt – könnte der Feuersalamander ein beschauliches Dasein führen, würde er nicht wie fast alle Amphibien unter der Vernichtung seiner Lebensräume leiden. Wälder werden intensiv bewirtschaftet, Straßen erschweren seine Wanderung zu den Laichgewässern und durch einen Hautpilz namens „Salamanderfresser“, der ursprünglich aus Ostasien stammt und wahrscheinlich über Terrarien-Tiere nach Europa eingeschleppt wurde, ist er zusätzlich bedroht. "In Bayern wurde dieser Pilz noch nicht nachgewiesen, deshalb ist es wichtig auch Terrarien-Tiere niemals in der Natur auszusetzen. Sie gefährden unsere heimischen Arten", warnt Lydia Schübel.

In ihrem Artikel geht die Biologin auch auf interessante Besonderheiten des Feuersalamanders ein: auf sein Gift, das für Menschen harmlos ist, das aber bei Fressfeinden Krämpfe verursachen kann und auf die Art seiner Fortpflanzung. Im Gegensatz zu anderen Amphibien schüpfen die Larven bei ihm nämlich schon im Mutterleib. Detailliert nachlesen kann man alle Infos unter https://www.tierschutzverein-muenchen.de/aktuell/wildtier-des-monats-3.html.

Der Feuersalamander ist übrigens „besonders geschützt“ gemäß Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung. Besonders geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.


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