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Es reicht einfach nicht!

18 Münchner Lions Clubs spenden 19.300 Euro zur Unterstützung bedürftiger Rentner in der Coronazeit

Die Führungscrew der Münchner Lions überreichte Lydia Staltner die gemeinsame Spende von 18 Münchner Clubs in Höhe von 19.300 Euro: Johannes Peter Martin, LC München-Solln, Lydia Staltner, Vorstand von LichtBlick Seniorenhilfe e. V., Jürgen Reinicke, LC München-Würmtal, Gerhard Potuschek, LC München-Blutenburg, Dorothee Römisch, LC München-Karl Valentin (von links). (Bild: Helmut Winkler)

Vor einigen Tage an einem Flaschencontainer im Münchner Westen: Ein Mann Mitte Sechzig kam auf seinem Fahrrad, nicht der neuesten Bauart, angeradelt und ging schnurstracks Richtung Container für Grünglas. Er nennt sich Max, als er mit seiner selbst gemachten Fangvorrichtung versuchte, etwas Verwertbares herauszufischen: „Ich mache das nicht wegen des Geldes, ich habe nur etwas gegen das Wegwerfen“. Als er alle Container untersucht hatte, war er so schnell wieder verschwunden wie aufgetaucht. Wohin? Wahrscheinlich zum nächsten Containerstellplatz. Max ist einer der vielen Rentner, die in Altersarmut leben.

Vor 17 Jahren gegründet

Lydia Staltner gründete vor 17 Jahren im Stadtteil Au LichtBlick Senionrehilfe e. V. Allein in München und Umland finanzierte der Verein in den letzten drei Jahren Hilfsanfragen von 8.000 bedürftigen Rentnern, bundesweit waren es 16.000. Altersarm, das sind nach Definition Personen, bei denen die gesetzliche Vorsorge und eventuelle private Einkommen nicht ausreichen, um davon leben zu können. Frauen sind häufiger von der Altersarmut betroffen. Mit finanziellen Zuwendungen hilft LichtBlick den betroffenen Senioren schnell, persönlich und unbürokratisch. Der Verein hilft bei der Finanzierung von dringend benötigten Dingen wie einem neuen Kühlschrank, übernimmt Medikamentenzuzahlungen oder Grabverlängerungskosten. Mit der monatlichen Patenschaft in Höhe von 35 Euro können sich die Rentner kleine Wünsche, die Ihnen oft lange verwehrt blieben, endlich selbst erfüllen.

Seit Start der Corona-Krise stehen die Telefone in den LichtBlick-Büros in München, Deggendorf und Münster nicht mehr still: „Es erreichen uns ständig Hilferufe von Rentnern in Not, die keinen Ausweg mehr wissen – und dringend auf Unterstützung angewiesen sind“, berichtet LichtBlick-Gründerin Lydia Staltner. Die Corona-Krise hat die Situation für die betroffenen Rentner dramatisch verschärft: „Als das Virus kam, habe ich mir gedacht: Wie kommen diese Leute ans Essen?“ so Staltner. „Viele Tafeln sind geschlossen, die Rentner können sich nicht mehr mit den Nötigsten versorgen. Als Ausweg kam da nur ein Lieferservice in Frage, der aber finanziert werden muss.“

Lions helfen mit 19.300 Euro

LichtBlick Seniorenhilfe e. V. hat schon seit einigen Jahren Kontakt zu Münchner Lions Clubs. Als diese von dem Vorhaben erfuhren, die Rentner mit Lebensmittelpaketen zu versorgen, war schnell klar, dass hier geholfen werden muss. Innerhalb kürzester Zeit schnürten 18 Münchner Lions Clubs ein Hilfspacket und überreichten dem Verein zur Mitfinanzierung der Hilfslieferungen einen Check über 19.300 Euro. Die Lebensmittel werden vom Gastronomie-Großhändler Hamberger zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt und in Boxen verpackt. Der Autohersteller MAN hat den Transport zu den Bedürftigen kostenfrei übernommen. Durch diese Zusammenarbeit können ca. 1.000 Rentner wöchentlich mit den notwendigen Lebensmitteln versorgt werden. Zusätzlich erhalten alle bedürftigen Rentner eine finanzielle Soforthilfe in Höhe von 100 Euro.

Aktuell erreichen LichtBlick täglich rund fünf bis zehn Neuanträge auf Unterstützung. „Wir haben keine Zeit, darüber nachzudenken, wann unsere Kapazitäten erschöpft sind – wir müssen handeln“, sagt Lydia Staltner. Die Hilfe von LichtBlick Seniorenhilfe ist wichtiger denn je. Damit der gemeinnützige Verein überhaupt helfen kann, es er in dieser Krisenzeit einmal mehr dringend auf Spenden angewiesen.


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