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„Es kommt nicht primär auf den Schulabschluss an“

Eine Ausbildung im Handwerk bietet zahlreiche Möglichkeiten

Vielseitiger Wirtschaftsbereich: Das Handwerk bietet über 130 Ausbildungsberufe. (Bild: HWK)

Über 130 verschiedene Ausbildungsberufe machen das Handwerk zu einem äußerst vielseitigen Wirtschaftsbereich. „Dafür brauchen wir engagierten Berufsnachwuchs“, betont Frank Hüpers, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) für München und Oberbayern. „In jedem Handwerksberuf wird man zielgerichtet darauf vorbereitet, nach bestandener Gesellenprüfung sofort als vollwertige Fachkraft zu arbeiten – das kann längst nicht jeder fertige Akademiker von sich behaupten.

„Praktika festigen die Entscheidung“

Doch wie findet sich bei so einer großen Auswahl an Ausbildungsberufen der Richtige? Frank Hüpers gibt den Rat: „Indem sich die Jugendlichen zum Beispiel bei 12Job, auf Ausbildungsmessen, bei der Handwerkskammer, den Innungen oder im Internet unter www.lehrlinge-fuer-bayern.de informieren.“ Vor Abschluss eines Lehrvertrages sollte man zudem auch Praktika absolvieren und so in verschiedene Berufe hineinschnuppern, um die Entscheidung für den richtigen Ausbildungsberuf zu festigen, rät der HWK-Hauptgeschäftsführer weiter. Das Handwerk biete für jedes Talent und jede Neigung den passenden Beruf – vom Augenoptiker bis zur Zweiradmechatronikerin.

Hightech-Berufe

„Die vielen Hightech-Berufe im Handwerk verlangen unseren Auszubildenden immer mehr ab“, erklärt Frank Hüpers. Deshalb steige auch der Anteil der Azubis mit Abitur oder mit Mittlerer Reife seit Jahren an. „Aber es kommt nicht primär auf den Schulabschluss an: Wichtig ist das Interesse am Beruf, der Spaß an der Arbeit, der Wille, etwas lernen zu wollen und das handwerkliche Geschick. Was zählt, ist die Arbeit beim Kunden und auf der Baustelle. Und darauf wird man während der Ausbildung perfekt vorbereitet“, betont er.

„Die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, geht derzeit gegen Null“

Die Verdienstmöglichkeiten im Handwerk hängen im Übrigen – wie in jedem anderen Wirtschaftsbereich auch – von der Qualifikation, der Einsatzbereitschaft und natürlich auch von der Wirtschaftslage ab. „Aber grundsätzlich gilt: Als gut ausgebildete Fachkraft hat man in jedem Handwerksberuf sein Einkommen und die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, geht derzeit gegen Null“, sagt der HWK-Geschäftsführer, der Jugendlichen, die vor dem Schulabschluss stehen, folgenden Tipp gibt: „Zunächst gilt es, sich selbst richtig einzuschätzen: Wo liegen meine Interessen, bin ich ein Theoretiker oder liegt mir eher die praktische Arbeit? Welche beruflichen Ziele habe ich? Kann ich diese auch mit einer Berufsausbildung und entsprechenden Weiterbildungen erreichen? Das A und O ist, sich rechtzeitig und umfassend zu informieren – zum Beispiel mit dieser Ausgabe des 12job-Ausbildungsmagazins.“

Wie es nach der Ausbildung weiter gehen kann

Wer seine Lehre erfolgreich abgeschlossen hat, dem stehen vielfältige berufliche Möglichkeiten offen. „Im Handwerk werden zahlreiche Fortbildungen angeboten. Eine Ausbildung im Handwerk eignet sich daher bestens für den Einstieg ins Berufsleben“, erklärt Frank Hüpers. „Nach der Ausbildung können sich Handwerkerinnen und Handwerker zum Beispiel zur Meisterin bzw. zum Meister fortbilden.“ Diese Qualifikation öffne sämtliche Türen: Man kann selbst einen Betrieb gründen, einen bereits bestehenden übernehmen oder als Betriebsleiter im Unternehmen arbeiten. „Wer will, kann als Meister sogar noch ein Studium anhängen.“


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