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Erziehung ist ausschlaggebend

Münchner Tierheim sucht Hundekenner für seine Rottweiler

Rottweiler gehören zu den Listenhunden des Kategorie 2. Eine Haltererlaubnis wird nicht benötigt. (Bild: pepsprog/pixelio.de)

Akira, Django, Teddy, Jamie, Panchi, Dumbo und die alten Herren Comar und Tibo haben etwas gemeinsam: Zum einen sind sie alle Rottweiler oder Rottweiler-Mischlinge, zum anderen warten sie schon sehr lange im Münchner Tierheim auf einen passenden Menschen, bei dem sie eine zweite Chance bekommen – "manche schon über zwei Jahre", sagt Judith Brettmeister vom Tierschutzverein. Woran liegt das?

Verharmlosen möchte die Tierheim-Sprecherin das Thema nicht, denn "diese Dauergäste waren zum Teil in der Vergangenheit verhaltensauffällig". Sie scheut sich aber auch nicht, die Schuldigen zu benennen: "Das ist ihren ehemaligen Besitzern zuzuschreiben. Kein Hund, kein Haustier im Allgemeinen ist von sich aus 'gestört', sondern wird es erst durch eine falsche, inkonsequente Erziehung oder durch traumatisierende Erlebnisse mit Menschen."

Sind es "Kampfhunde"?

Grundsätzlich gelten Rottweiler als anhänglich, menschenbezogen und loyal. Ihr Ursprung geht bis in die Römerzeit zurück; damals wurden sie als Hüte- und Treibhunde eingesetzt und speziell dafür gezüchtet, weshalb sie nach wie vor beste Wachhunde abgeben, die Haus und Hof sowie die Familie bis zum Äußersten bewachen. Entgegen ihrer kräftigen Erscheinung mit einem Körpergewicht von bis zu 50 Kilogramm und einer Widerristhöhe von bis zu 70 Zentimetern sind Rottweiler in der Regel sehr gutmütig und gelassen. Dennoch sollte man der Energie und Ausdauer dieser unerschrockenen Vierbeiner nicht nur durch fordernde und kraftraubende Aufgaben gerecht werden, sondern ihnen auch körperlich etwas entgegensetzen können.

"Rottweilern in Tierheimen wird oft zum Vermittlungsverhängnis, dass sie im allgemeinen Sprachgebrauch häufig als Kampfhunde bezeichnet werden. Das ist so nicht richtig. Zwar gehören Rottweiler zu den Listenhunden der Kategorie 2, eine Haltererlaubnis wird jedoch nicht benötigt. Die Haltung dieser Rasse ist nach bestandenem Wesenstest und einem von der Behörde ausgestellten Negativzeugnis problemlos möglich", berichtigt die Tierschützerin.

Arbeit mit Profis

Dennoch gibt Judith Brettmeister zu bedenken, dass die "Rottis" im Tierheim eine zum Teil schwere Vergangenheit hatten. "Für sie suchen wir daher erfahrene Hundehalter, die mit ihren Stärken und Schwächen umgehen und ihnen konsequente Führung sowie Struktur und Stabilität im Alltag bieten können."

Durch das kontinuierliche und intensive Training mit professionellen Hundetrainern haben die Vierbeiner bereits viel gelernt. "Sie sind bereit, in ein glückliches Leben zu starten. Einer Vermittlung geht natürlich eine Kennenlernphase voraus, damit wir sehen, ob es zwischen Mensch und Hund gut klappt. Und im Falle einer Vermittlung lassen wir neue Besitzer natürlich nicht auf sich allein gestellt. Sie werden weiterhin von unserem Hundecoach betreut und wir helfen auch gerne bei der Suche nach einer weiterführenden Hundeschule."

Wer sich für einen der Rottweiler oder Mischlinge interessiert, kann sich ihr Profil unter www.tierschutzverein-muenchen.de (unter "das tun wir", Tiervermittlung, Sorgentiere Rottweiler) genauer ansehen. Anschließend kann unter Tel. (089) 92100051 ein Termin zum Kennenlernen vereinbart werden.

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