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„Erfahrung ist ein wertvoller Schatz“

Aktivsenioren Bayern e.V. feiert 35-jähriges Bestehen

Reinhold Heiß ist Sprecher des Vorstands der Aktivsenioren. (Bild: pst/ Archiv)

Wenn der gemeinnützige Verein Aktivsenioren Bayern e.V. am 10. Oktober mit Freunden und Förderern das 35-jährige Jubiläum feiert, können Vorstand und Mitglieder mit Stolz und Zufriedenheit auf die Vereinsgeschichte blicken. Aus der Handvoll Ruheständler, die 1984 in München den Verein mit dem Ziel ins Leben gerufen hat, Existenzgründer auf Flughöhe zu bringen, ist inzwischen ein in allen bayerischen Regierungsbezirken präsenter Verein von mehr als 400 Mitgliedern geworden: alles ehemalige Unternehmer, Selbständige sowie Führungs- und Fachkräfte aus Wirtschaft und Verwaltung, die im Ruhestand ihre umfassende Berufs- und Lebenserfahrung ehrenamtlich und uneigennützig weitergeben. Sie unterstützen junge Gründer bei der Businessplanung und machen sie mit den vielen Anforderungen und Hürden auf dem Weg ins Unternehmerleben vertraut. Kleinen und mittleren Firmen wird bei der Bewältigung ihrer Probleme Orientierungshilfe und Coaching angeboten und Schüler und Studenten werden mit Berufsbildern vertraut gemacht oder im unternehmerischen Denken geschult.

Gutes Gefühl

„Das breite Wissen und die Erfahrungen vieler Pensionäre und Rentner ist einfach viel zu wertvoll, um diesen Schatz ungenutzt ruhen zu lassen“, betont Reinhold Heiß, der Sprecher des Vorstands der Aktivsenioren. Allein im Jahr 2018 haben die Aktivsenioren bayernweit gut 11.000 Stunden für Beratungsprojekte geleistet; weitere 6.000 Stunden sind in den 48 gemeinnützigen Bildungsprojekten investiert worden. In der Erfolgsbilanz seit der Gründung stehen mehr als 30.000 Beratungen für Existenzgründer und kleinere Betriebe, durch die rund 50.000 Arbeitsplätze erhalten bzw. neu geschaffen werden konnten.

„Es ist einfach ein sehr gutes Gefühl, als Ruheständler im Ehrenamt einen Beitrag für unsere Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten oder Schüler und Studenten auf dem Weg in das Abenteuer Wirtschaft zu begleiten", erklärt Heiß das Engagement seiner Kollegen. Die Freude am Gelingen spiele dabei eine ebenso große Rolle, wie das Gefühl, weiterhin gebraucht zu werden und den eigenen Praxis- und Wissensschatz zum Wohle der Gesellschaft weiterzugeben. Wie wertvoll der geleistete Beitrag ist, erfahren die bayerischen Aktivsenioren immer wieder dank zahlreicher Rückmeldungen zufriedener Klienten, die erfolgreich gründen oder kostspielige Fehler und unnötige Risiken vermeiden konnten.

Neues Förderprojekt

Der Verein tut viel, um neue Mitglieder zu werben und diese rasch in die verschiedenen Aktivitäten einzugliedern. Auch die Qualität der Beratung hat einen hohen Stellenwert und wird durch ein breites internes Schulungsangebot unterstützt. Mittlerweile verfügt der Verein über Kompetenzen aus 70 Branchen und Disziplinen, wird aber nicht müde, nach neuen Expertisen Ausschau zu halten oder immer wieder neue Beratungsfelder wie beispielsweise Unternehmensnachfolge oder Digitalisierung zu erschließen.

Jetzt kommt auch Nachfrage aus dem Ausland. „Wir wurden von der zuständigen Handelskammer in Bozen gebeten, in den nächsten zwei Jahren vergleichbare Aktivitäten wie die des gemeinnützigen Vereins Aktivsenioren Bayern in Südtirol zu etablieren“, berichtet Reinhold Heiß.

Beim 35jährigen Vereinsjubiläum werden die Aktivsenioren auch ihr neues Förderprojekt „Ziemlich beste Freunde – Existenzgründung und Selbstständigkeit für Menschen mit Handicap“ vorstellen.

Durch Coaching und Patenschaften wollen die Ex-Manager das unternehmerische Potenzial von talentierten, körperlich Behinderten entwickeln. Mit diesem Projekt sind sie jetzt für die Finalrunde des ebenso renommierten wie hoch dotierten Paulaner-Salvator-Preises nominiert worden. Am 14. Oktober wird die Jury ihre Entscheidung bekannt geben.


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