Eine kleine Geste für ein schöneres Miteinander
„hey“ hilft Münchnern, die nicht mehr ausreichend versorgt werden können, und Ladenbesitzern
Auch München wurde mit seinen vielfältigen Angeboten durch Covid-19 stark in Mitleidenschaft gezogen. Dazu gehören neben den vielen sozialen Institutionen, die ihr Angebot erheblich einschränken mussten, auch zahlreiche Dienstleister verschiedener Branchen. Vor allem kleine Unternehmer stehen vor dem finanziellen Ruin und wissen nicht, wie sie Mieten und Gehälter weiterfinanzieren sollen. Viele Münchner, denen es nicht so gut geht und die von den Spenden sozialer Vereine abhängig sind, stehen dem gegenüber, da die aktuelle Versorgungslage stark eingeschränkt werden musste.
Zwei Welten verbinden
Das hey-Board schafft hier auf einzigartige Art und Weise, beides zu verbinden und den Bürgern wie auch Ladenbesitzern zu helfen. hey steht für eine kleine Geste, eine Einladung, einen Anfang für ein schöneres Miteinander in der Gesellschaft. Die Idee: Wer kann und möchte, zahlt etwas in der Bäckerei oder im Imbiss extra für jemanden, der es gerade gut gebrauchen kann. Dabei geht es nicht nur um den Kaffee oder die Semmel, sondern vor allem um gesellschaftliche Teilhabe. „Mit hey verbinden wir zwei Welten, die sonst nur wenige Berührungspunkte miteinander haben. Es ist nur ein kleiner Bon, den der Besitzer wechselt, aber es macht etwas mit den Menschen im Viertel“, sagt Susanne Eckes von hey. „hey bietet so durch eine einfache Geste zurück in die alltägliche Gesellschaft zu finden“. So sagt Nutzerin Erna Sommer, 92, Rentnerin: "Dank des Bons am heyBoard lebe ich nicht mehr so isoliert. Die Rente reicht oft nicht, aber so kann ich meinen Kaffee, der dann oft Luxus wäre, in Gesellschaft genießen."
Die Ladenbesitzer, die schon vor der Corona-Zeit von der Idee begeistert waren, sehen nun den doppelten Sinn im füreinander da sein. Denn nun hilft der doppelte Umsatz auch ihnen.
Ursprung und Geschichte der Idee
In Neapel liegen die Wurzeln dieser Geste. Schon seit den 1920er Jahren gibt es hier den „caffè sospeso“, den aufgeschobenen Kaffee. Ähnliche Konzepte gibt es weltweit, z.B. mit Brot im Beutel in der Türkei. Die Idee kam auch zum Hamburger Bäcker Sören Özer, der 2008 aus dem Beutel einfach drei Haken machte. 2015 stieß dann Michael Spitzenberger auf das Konzept und führte alles im Brot am Haken e.V. in München zusammen.
Konzept zum Mitmachen
Die hey GmbH wurde 2019 von Marc Eckes, Susanne Eckes und Michael Spitzenberger gegründet. "hey ist ein Konzept zum Mitmachen. Wir organisieren diese Idee nur. Zum Leben kommt es durch alle, die hier in München mitmachen", sagt Michael Spitzenberger, der 2015 den Brot am Haken e.V. in München gründete und bereits über 70 Bäckereien, Cafés und Restaurants für die gute Sache gewinnen konnte. "Die hey GmbH ist ein ein Social Impact Unternehmen", sagt Marc Eckes. Es werden keine Gewinne entnommen und alles wird reinvestiert, um hey weiter wachsen zu lassen. So dienen die Gründer mit ihrem Einsatz der Stärkung des Unternehmens, denn sie sind überzeugt: „Dass gute Ideen sich selbst tragen.“ In der Corona-Krise hat das Sozialunternehmen die Teilnahmegebühr für die Geschäfte sofort ausgesetzt.
Wer mehr erfahren möchte, kann sich unter www.hey.one informieren.
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