Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

Eine Katze zieht ein!

Was man dabei beachten sollte

Bereits Kleinigkeiten helfen, um Wohnungskatzen zu beschäftigen, zum Beispiel ein Karton. (Bild: BettinaF/pixelio.de)

Wenn man den Entschluss gefasst hat, sich eine Katze zu holen, ist die Aufregung meist recht groß: Man freut sich darauf, sich mit der Samtpfote anzufreunden, mit ihr zu spielen und zu schmusen. "Manchmal vergessen aber die Menschen vor Vorfreude, sich ernsthafte Gedanken über die Bedürfnisse des Tieres zu machen", sagt Judith Brettmeister, Sprecherin des Tierschutzvereins München. "Dazu gehört nicht nur das Futter, sondern auch die nötige Ausstattung, Sicherheitsvorkehrungen für die Wohnung, ein guter Tierarzt, Urlaubsbetreuung und und und... Das kann teurer werden, als man anfangs denkt. Wir vom Tierschutzverein empfehlen daher, sich im Vorfeld eine Liste samt Kosteneinschätzung aufzustellen." Um dies zu erleichtern, gibt der Tierschutzverein wertvolle Tipps.

Was braucht das Tier?

"Die Größe und Qualität der Ausstattung ist für den Preis natürlich entscheidend. Nach oben hin ist immer alles offen, grundsätzlich sollte man im unteren Preissegment jedoch mit mindestens 200 Euro rechnen", gibt Brettmeister zu bedenken. Mindestens ein Körbchen mit Decke, ein Kratzbaum, ein Kratzbrett, ein Transportkorb für Tierarztbesuche, mehrere Futter- und Wasserschälchen, eine Katzenbürste für die Fellpflege, eine Katzentoilette mit Einstreu, Spielzeug und natürlich Futter sollten in jedem Haushalt mit Katze vorhanden sein. "Bei einem Balkon sollte zudem ein Katzennetz angebracht werden. Streu sollte in größerer Menge gekauft werden, da es einmal täglich nachgefüllt werden muss. Und was die Futtermenge anbelangt: Eine erwachsene Katze frisst ungefährt 200 bis 300 Gramm am Tag, ein Junges entsprechend weniger", sagt die Tierschützerin.

Stellt sich die Frage, ob diese Angaben für Wohnungs- oder Freigängerkatzen gelten. "Grundsätzlich für beide Haltungsarten", meint Brettmeister. "Allerdings raten wir bei Wohnungskatzen zu mehr Spielzeug, da diese nicht die Möglichkeit haben, draußen Mäusen oder Käfern hinterher zu jagen und sich in der Natur zu beschäftigen. Sie laufen also eher Gefahr, sich zu langweilen – was bei Katzen schnell zu seelischem Stress führen kann." Bei der Wohnungshaltung sei es sehr emfehlenswert, den Samtpfoten höhere Plätze – zum Beispiel am Fensterbrett oder auf einem großen Kratzbaum – anzubieten. "Dort können sie sich einen guten Überblick verschaffen und ihre Umgebung besser beobachten. Das gibt den Tieren allgemein das Gefühl von Sicherheit."

Günstige Spielzeugwunder

Für alle, die bei den Anschaffungskosten nicht zu tief in die Tasche langen möchten, hat Judith Brettmeister Spartipps parat: "Es muss nicht immer teures Zeug sein. Katzen kann man mit einem Stück zusammengeknülltem Staniol-, Seiden- oder Zeitungspapier, einer leeren Klorolle oder einer Hanfschnur, an der eine kleine Kugel befestigt ist, eine Riesenfreude machen." Schmunzelnd fügt sie hinzu: "Außerdem sind alle Katzen verrückt nach Kartons - warum auch immer. Mag er noch so klein sein, sie werden ihn nicht unbeachtet stehen lassen und versuchen, sich hineinzuquetschen."

Im Münchner Katzenhaus warten aktuell knapp 200 Katzen auf ein liebevolles Zuhause. "Unsere größte Bitte lautet daher: Wenn Sie sich tatsächlich eine Katze zulegen möchten, adoptieren Sie, anstatt zu kaufen! Kommen Sie vorbei, schauen Sie sich unsere Tiere an. Sie alle haben eine zweite Chance verdient." Wer sich für die Schmusetiger im Tierheim interessiert, kann sich unter Tel. (089) 921000-36 im Katzenhaus melden.

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt