Ein Super-Riesen-Abenteuer
Rallyefilm der Monaco-Buam über ihre erfolgreiche Teilnahme an der Allgäu-Orient-Rallye
Sechs junge Münchner – die Monaco-Buam – habe in diesem Mai zum ersten Mal an der Allgäu-Orient-Rallye teilgenommen: „Es ist eines der letzten automobilen Abenteuer dieser Welt", sagt Alexander Kodisch, der die 16-tägige Tour zusammen mit seinen Freunden mit der Videokamera festhielt. Der 66-minütige Film ist am kommenden Sonntag, 30. Oktober, um 12.30 Uhr im Laimer Kino Neues Rex, Agricolastraße 16, zu sehen. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden für ein Kinderheim in Syrien gebeten.
Für die Völkerverständigung
Die Allgäu-Orient-Rallye soll nicht nur Spaß und Freude machen, sie dient vor allem der Völkerverständigung und einem guten Zweck. Die Rallyefahrzeuge werden im Ankunftsland für lokale Hilfsprojekte versteigert. Offizieller Partner sind die Vereinten Nationen mit dem World Food Programm. Bisher gefördert wurden unter anderem diverse Projekte der jordanischen Allianz gegen Hunger, Spielzeug und Kleidung für ein palästinensisches Flüchtlingslager sowie der Bau einer Wasseraufbereitungsanlage und einer Käserei zur Ernährung mehrerer Familien. Außerdem wurden 200 hörgeschädigte Kinder mit Hörgeräten ausgestattet.
Die Rallye startet immer in Oberstaufen, es war das sechste Mal. Insgesamt nahmen in diesem Jahr 100 Teams mit jeweils drei Fahrzeugen teil. Die Autos müssen mindestens 20 Jahre alt sein oder weniger wert sein als 1111,11 Euro. Es dürfen keine Autobahnen und Mautstraßen benützt werden, ebenso kein GPS. Übernachtung nur im Fahrzeug oder im Zelt. Das komplette Team muss mit mindestens einem Auto möglichst schnell in Amman, Jordanien, ankommen und „muss auf dem Weg möglichst viele Sonderpunkte bei diversen lustigen und schwierigen Aufgaben ergattern", berichtet Kodisch. Unterwegs hätten die sechs Münchner Freunde im Alter zwischen 26 und 31 Jahren viel Kontakt mit der Bevölkerung gehabt und „viele hilfsbereite Menschen" kennen gelernt. Schließlich galt es, so manche Panne zu meistern: Mal sei an einem ihrer drei Autos der Kühler geplatzt, mal auch nur ein Reifen. Zudem habe man „wunderschöne Landschaften" erlebt und zum Schluss – wenn auch unfreiwillig – eine „abenteuerliche Fähr-Odyssee".
Verrückte Schnitzeljagd
Ziel der Rallye ist ja eigentlich Amman in Jordanien. Doch das haben Alexander Kodisch, Simon Huber, Dominik Hafner, Franz von Flotow, Christoph Bauer und Stefan Peters leider nie gesehen. Es blieb stattdessen bei Antalya, dem türkischen Ort an der Mittelmeerküste, auf dessen Flughafen im Sommer täglich Tausende deutscher Touristen landen. Die Monaco Buam erreichten Antalya natürlich auf dem Landweg: Von Oberstaufen ging es über Wien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien bis in die Türkei. In Istanbul fuhren die sechs Münchner vom europäischen Teil der Weltstadt aus über die Europabrücke, unter sich den Bosporus, und kamen am anderen Ende der Brücke in Asien an, im Orient. Sie fuhren die türkische Mittelmeerküste entlang und setzten östlich von Antalya mit den anderen 99 Teams und allen 300 Fahrzeugen auf drei Fähren über, die sie nach Ägypten bringen sollten und von dort weiter nach Amman. Doch etwa 20 Seemeilen vor der Küste ging nichts mehr, „unsere Schiffe durften nicht weiter", erzählt Kodisch seufzend.
So mussten sich alle Rallyeteilnehmer enttäuscht nach Antalya zurückschippern lassen. Dort seien die Fahrzeuge an den Türkischen Roten Halbmond, die größte Hilfsorganisation in der Türkei, verkauft worden. Das Luxemburger Team gewann die Allgäu-Orient-Rallye 2011. Siegprämie war ein jordanisches Kamel. Die sechs Münchner nahmen viele tolle Erlebnisse mit nach Hause: „Es war ein Super-Riesen-Abenteuer", freut sich Alexander Kodisch, der das ganze Jahr über in Bremen lebt, er ist Schiffbauer und musste deshalb die Isar-Metropole verlassen.
München-Premiere
Im nächsten Jahr geht es von Oberstaufen nach Aserbeidschan: Ziel der Allgäu-Orient-Rallye 2012 wird die Hauptstadt Baku am Kaspischen Meer sein. 6666 Kilometer werden die Teams bewältigen müssen, wieder in uralten Autos. „Es ist eine verrückte Schnitzeljagd", beschreibt Alexander Kodisch diesen ungewöhnlichen Ausflug mit seinen fünf Freunden, den sie in diesem Jahr mit drei Chrysler Voyagern unternahmen.
Der Rallyefilm der Monaco-Buam über ihre erfolgreiche Teilnahme an der Allgäu-Orient-Rallye 2011 feiert am kommenden Sonntag, 30. Oktober, in München Premiere. Für die Vorführung um 11 Uhr sind bereits alle Plätze belegt. Deshalb gibt es um 12.30 Uhr eine zweite Vorführung, dafür sind Reservierungen auch möglich per E-Mail an alexander.kodisch@googlemail.com.
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