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Ein rundum gelungener Abend

ATTACCA musizierte zugunsten der inklusiven Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein

Auf den Zahn gefühlt: Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo wurde von den Schülerinnen Leyla und Paula interviewt. (Bild: © Aktion Sonnenschein)

Die Vorfreude war spürbar im prächtigen Zuschauerraum des Prinzregentheaters - nicht nur bei der gesamten Schulgemeinschaft der inklusiven Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein, sondern auch bei den zahlreich erschienenen Eltern und Förderern. Endlich mit zweijähriger Corona-bedingter Verspätung konnte das 50-jährige Jubiläum dieser so außergewöhnlichen Bildungseinrichtung gefeiert werden.

Ein Konzert als Geschenk

Gleichzeitig war der Abend der Auftakt eines großen Spendenmarathons für eine barrierefreie Turnhalle auf dem Schulgelände an der Heiglhofstraße, die dringend benötigt wird. ATTACCA, das Jugendorchester des Bayerischen Staatsorchesters unter der Leitung von Allan Bergius, hatte der Montessori-Schule zum Jubiläum ein Benefizkonzert mit Werken von Gershwin und Dvorák geschenkt, und Schirmherr Paul Breitner, der die Begrüßung der Gäste übernahm, konnte stolz verkünden, dass die Veranstaltung ausverkauft sei.

Der ehemalige Fußballweltmeister, der sich aus persönlichen Erfahrungen mit der Montessori-Pädagogik seit 2016 sehr für die Aktion Sonnenschein einsetzt, machte deutlich, was die inklusive Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein von herkömmlichen Bildungsstätten unterscheidet. Sie "ist keine Schule, die nur Wissen weitergibt", betonte er. Hier würden Werte vermittelt und die Entwicklung jedes einzelnen Kindes sorgsam begleitet.

Es ist normal, verschieden zu sein

Auch Justizminister Georg Eisenreich, als langjähriger Abgeordneter im Münchner Süden ein guter Kenner der Montessori-Schule, ging auf deren Besonderheiten ein. Sie habe sich bereits vor 50 Jahren um Inklusion gekümmert, da hätten die meisten Menschen den Begriff noch gar nicht gekannt, erklärte er. "Es ist normal, verschieden zu sein", zitierte er den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Bei der Aktion Sonnenschein würden die unterschiedlichsten Kinder bestens gefördert. Dort sei es in der Tat ganz normal, verschieden zu sein und - trotzdem gingen alle einen gemeinsamen Weg.

Bevor das Jugendorchester ATTACCA das großartige Klavierkonzert in F-Dur von George Gershwin mit seinen wundervollen Jazzelementen - und dem herausragenden Pianisten Dmitry Mayboroda am Flügel - anstimmte, baten zwei Montessori-Schülerinnen noch Kultusminister Michael Piazolo auf die Bühne für ein kurzweiliges Interview. "Welcher Ihrer beiden Chefs wäre der bessere Lehrer? Aiwanger oder Söder?", fragten die Mädchen zum Beispiel. Der Minister war nur kurz irritiert. "Wir suchen Lehrer", sage er dann. "Aber die beiden sind wohl bewusst Politiker geworden." Und auf die Frage, ob er zu einem jährlichen Treffen zum Thema Inklusion kommen würde, versicherte er. "Ich bin dabei."

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