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Ein Maurer aus dem Senegal

Diana Stachowitz freut sich über "ein Beispiel, das überzeugt"

Gelungene Integration ganz ohne "Projekt" (von links): Erwin Dittenhauser (Geschäftsführer des Ausbildungsbetriebs Kastenmüller-MAUSS BAU), Maurerlehrling Aliou Ndiaye aus dem Senegal und Horst Ittstein (Asylhelferkreis Nachbarschaftshilfe Geisenfeld). (Bild: Itt)

"Jeder und jede kann Integration mit befördern", ist MdL Diana Stachowitz überzeugt. Als Mitglied im Petitionsausschuss des Landtags begegnet sie immer wieder Beispielen, die Mut machen:

"Erst neulich wurde die Petition eines jungen Mannes aus dem Senegal behandelt, der gerne in Bayern bleiben möchte und deshalb einen Aufenthaltstitel beantragt hat", erzählt Stachowitz. Aliou Ndiaye ist von einem Bauunternehmer als einer von vier Auszubildenden eingestellt worden und macht eine ganz reguläre Maurerausbildung. Um seine Deutschkenntnisse zu vervollkommnen, besucht er einen Sprachkurs. Der Bauunternehmer stellt ihn dafür eigens frei. "Der junge Mann ist selbst im Petitionsausschuss aufgetreten und hat seinen Fall vorgetragen. In gut verständlichem Deutsch hat er erklärt, dass er seine Ausbildung zu Ende machen möchte. Der Unternehmer, der ihn begleitet hat, betonte, dass der junge Mann der beste seiner Azubis sei, und bat ebenfalls, ihm durch eine Aufenthaltserlaubnis zu ermöglichen, die Ausbildung zu Ende zu führen. Da er auch in der Berufsschule nur gute Noten hat, steht außer Zweifel, dass er die Prüfungen bestehen wird."

Gelungene Integration ganz ohne "Projekt"

Das Beispiel hat den Ausschuss überzeugt. Der junge Mann wird nun in der Tat einen Aufenthaltstitel bekommen und kann seine Lehre zu Ende bringen. Danach kann er in Bayern bleiben - der Bauunternehmer wird ihn sofort fest einstellen. Deutsche Freunde hat er ebenfalls. Er könnte aber auch als fertiger Maurer in den Senegal zurückkehren und dort seine Kenntnisse einsetzen.

"Das ist ein gelungenes Beispiel von Integration ganz ohne ein 'Projekt', sondern von einem mittelständischen Betrieb, der einem jungen Flüchtling die Chance auf Ausbildung, Arbeit und Integration gibt und dafür einen hoch motivierten und qualifzierten Mitarbeiter gewinnt", so Stachowitz, "ein Beispiel, das Schule macht und dem viele Betriebe folgen könnten!"


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