Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

Ein Huhn kommt selten allein...

Liesl, Dorle und 25 andere Hühner suchen ein neues Zuhause

Liesl und Dorle haben in der Wildtierstation des Münchner Tierheims endlich die Möglichkeit, draußen herumzulaufen und zu scharren und zu picken. (Bild: Tierheim München)

"Die Henne ist das klügste Geschöpf im Tierreich. Sie gackert erst, nachdem das Ei gelegt ist", soll Abraham Lincoln einmal gesagt haben. Im Münchner Tierheim sind derzeit 27 dieser klugen Geschöpfe untergebracht. Sie alle suchen ein artgerechtes neues Zuhause.

Geschundene Tiere

Zwei davon sind die braune, etwa eineinhalb Jahre alte Liesl und die weiße, etwa einjährige Dorle. Die beiden ehemaligen Legehennen wurden bei zwei Ausstallaktionen im Mai und im Juli mit etlichen hundert weiteren Hühnern aus zwei Großbetrieben im Münchner Umland gerettet. Ein Teil der Hennen kam in die Tierschutzeinrichtung in Riem.

"Als sie im Tierheim ankamen, waren die Hühner in einem erbärmlichen Gesundheitszustand, kaum Federn, überall kahle Stelle, Wunden und Ekzeme am ganzen Körper und sie waren vollkommen panisch, sobald man sich ihnen genähert hat – traumatisiert von der Massentierhaltung. Kein Wunder, denn bis zu ihrer Rettung wurden Liesl und die anderen braunen Hennen auf engstem Raum in Käfigen gehalten, in der sogenannten „Kleingruppenhaltung“, der Nachfolger der mittlerweile verbotenen Legebatterie. Dorle und ihre weißen Freundinnen stammen aus Bodenhaltung, sie lebten also zu hunderten auf viel zu kleiner Fläche", schreibt das Münchner Tierheim.

Scharren und picken nach Herzenslust

Die Wildtierpflegerinnen und -pfleger des Tierheims päppelten die geschundenen Tiere wieder auf. Jetzt haben sich Liesl, Dorle und die anderen Hennen erholt. Für sie wird nun jeweils in kleinen Gruppen ein neues, artgerechtes Zuhause gesucht, in dem sie nachts einen sicheren, wetterfesten Stall haben, tagsüber unter freiem Himmel nach Herzenslust scharren und picken dürfen – und vielleicht sogar einen Hahn vorfinden.

"Es versteht sich von selbst, dass unsere Hühner nicht zum Verzehr oder zu kommerziellen Zwecken vermittelt werden. Sie haben es verdient, bis an ihr natürliches Lebensende liebevoll und artgerecht versorgt zu werden", betont das Münchner Tierheim.

Interessenten, die die passenden Voraussetzungen für eine Hühnerhaltung mitbringen, können mit der Wildtierstation unter Tel. (089) 921000-76 Kontakt aufnehmen oder eine Mail schreiben an wildtiere@tierheim-muenchen.de.

 


Verwandte Artikel

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt