Eigenwillig und unabhängig

Seit 1985 ist er der deutsche Indie-Star mit eingeschworener Fangemeinde: Phillip Boa. Voriges Jahr im Sommer veröffentlichte er sein 19. Album mit dem Titel „Earthly Powers“. Seine musikalische Sozialisierung ist darauf unüberhörbar: Punk und New Wave. Er selbst sagt dazu: „Im Kern ist es ein Album über die Freiheit. Es erzählt davon, dass es sich lohnt, für die Freiheit zu kämpfen. Aber auch davon, dass heute viele Menschen Freiheit mit Egoismus und Hedonismus verwechseln.“ Die Kritik lobt das neue Werk als "veritablen Gitarrenpop-Hit", "gleichzeitig choral-zart und brachial" und spricht von "herausragenden Songs".

Der Titel bezieht sich nicht nur auf die allgemeine Lage der Welt sondern steht auch als Hommage für eines seiner Lieblingsbücher: ''Earthly Powers'', der Jahrhundertroman des britischen Autors Anthony Burgess. Boa liebt die britischen Spielarten von Punk und New Wave. David Bowie nennt er gern als seinen größten Helden. Ähnlich wie der Protagonist des Burgess-Romans an seinen Memoiren arbeitet, widmet sich Boa auf „Earthly Powers“ diesen im Sterben liegenden Sounds, indem er auf seinen eigenen Werdegang zurückblickt.

Der 55-Jährige Dortmunder ging nicht nur musikalisch schon immer gern seine eigenen Wege, hat sich dem Druck der Plattenindustrie entzogen. Heute fühlt er sich freier denn je, macht nur das, wovon er wirklich überzeugt ist. Und diese Haltung kommt an: 2012 ging sein 17. Album ''Loyality'' bis auf Platz 13 der Albumcharts. Live spielt Boa in immer größeren Hallen, weiterhin eigenwillig, aber auch: dankbar.

Am Samstag, 9. März, kommt Phillip Boa mit seiner Band "The Voodooclub" ins Technikum (Grafinger Str. 6). Beginn ist um 20 Uhr, Karten gibt es bei München Ticket.